Anna Kolesárová
Gedenktag katholisch: 22. November 1944
Name bedeutet: die Begnadete (hebr.)
Anna, Tochter der Katholiken Johannes Kolesárov und Anna geb. Kushnirow, war ein tief gläubiges Mädchen. Als Anna
zehn Jahre alt war, starb ihre Mutter und Anna musste nun den Haushalt, dem auch ihr älterer Bruder Michal angehörte,
versorgen. Im Herbst 1944 näherte sich die Front; Vysoká
nad Uhom war damals ein Teil von Ungarn, nachdem der ungarische Reichsverweser
Miklós Horthy 1938 große Teile
der Südslowakei annektierte hatte, was dem mit Nazideutschland verbündete Horthy im Münchener Abkommen
von 1938
völkerrechtlich bestätigt wurde. Nachdem die vorrückenden Truppen der Sowjetunion im September 1944
Siebenbürgen besetzt hatten, wollte
Horthy Frieden schließen, weshalb deutsche Truppen ihn entführten und eine offen faschistische Regierung einsetzten.
Anna Kolesárová, die sich in jener Zeit wie viele Frauen schwarz kleidete, um die Aufmerksamkeit der Soldaten nicht zu erregen, versteckte sich am 22. November 1944 mit ihrer Familie und Nachbarn wegen der nahenden Kämpfe in einem Keller unter der Küche ihres Hauses. Noch am Abend vor ihrem Tod hatte sie die Messe besucht, um sich in der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. Kraft zu holen. Die im Keller Versteckten wurden dann von einem betrunkenen sowjetischen Soldaten gefunden, der Anna befahl, mit ihm zu gehen, denn er wolle mit ihr schlafen; als sie sich weigerte, bedrohte er sie mit dem Tod; Anna lehnte erneut ab und wurde deshalb von ihm erschossen, nachdem er ihr noch einen kurzen Abschied von ihrem Vater gestattet hatte. Die Schüsse fügten Anna zwei tödliche Wunden zu.
Am Tag darauf fertigten die Männer des Dorfes Vysoká
nad Uhom einen Sarg und begruben Anna angesichts der anhaltenden Kämpfe nachts und ohne die Anwesenheit eines Priesters.
Der aus Vysoká nad Uhom stammende Jesuitenordenpater Michal Potocký sammelte später
Zeugnisse über Annas Leben und ihren Tod. Nach dem Fall der Sowjetunion begannen die Menschen, zum Grab der
slowakischen Maria Goretti
zu pilgern. Die Eröffnung des
Seligsprechungsprozesses wurde im April 2005 mit einem diözesanen Jugendtreffen in
Košice gefeiert.
Kanonisation: Am 1. September 2018 wurde Anna Kolesárová im Auftrag von Papst Franziskus vom Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Giovanni Angelo Becciu, im Stadion Lokomotíva in Košice seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 25.08.2023
Quellen:
• https://sk.wikipedia.org/wiki/Anna_Koles%C3%A1rov%C3%A1 - abgerufen am 20.07.2023
• https://de.catholicnewsagency.com/story/die-neue-maria-goretti-wird-seliggesprochen-3557 - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.