Ökumenisches Heiligenlexikon

Anna von Jesus de Lobera y Torres

spanischer Name: Ana de Jesús

1 Gedenktag katholisch: 4. März

Name bedeutet: die Begnadete (hebr.)

Nonne, Mystikerin, Klostergründerin
* 25. November 1545 in Medina del Campo bei Valladolid in Spanien
4. März 1621 in Brüssel in Belgien


NN: Porträt, 17. Jahrhundert, im Kloster San José in Ávila
NN: Porträt, 17. Jahrhundert, im Kloster San José in Ávila

Anna, Tochter von Diego de Lobera und Francisca Torres, galt von Geburt an als gehörlos und stumm; im Alter von sieben Jahren begann sie dann zu sprechen. Ihr Vater starb schon einige Monate nach ihrer Geburt, ihre Mutter starb, als sie neun Jahre alt war; als Waise wurde sie dann von Verwandten ihres Vaters erzogen. 1570 trat sie in Ávila in das von Theresa von Ávila gegründete Kloster San José der Unbeschuhte Karmelitinnen ein. 1575 begleitete sie Theresa, deren Lieblingstochter vom ersten Augenblick ihrer Begegnung an sie war, zur Gründung des Klosters in Beas bei Huelva, dessen erste Priorin sie wurde. Nach Theresas Tod 1582 sammelte Anna alle literarischen Werke der Ordensgründerin und übergab sie 1587 dem Mönch Luis de León zur Veröffentlichung. 1586 gründete Anna das Kloster Santa Ana y San José in Madrid, wo sie auch als Priorin diente.

Nach dem Tod von Theresa von Ávila wurde Pater Doria Generaloberer des Ordens; er forderte strengeren Gehorsam gegenüber der Regel und den Vorgesetzten und verhängte zahlreiche Bußen und Demütigungen. Anna von Jesus stellte sich dem entgegen, wollte den Geist bewahren, den Theresa eingeführt hatte und wandte sich an den Papst. Der reagierte wohlwollend auf ihre Bitte, was den Zorn von Pater Doria hervorrief, der Anna aus ihrer Position als Priorin des Kloster Santa Ana y San José in Madrid entließ und sie zur Abgeschiedenheit im Klostergefängnis verurteilte. Erst 1594, nach dem Tod von Doria, wurde sie aus dem Gefängnis entlassen und wieder Priorin des Klosters. 1604 ging sie nach Paris zur Gründung des von == Maria von der Menschwerdung mit Unterstützung durch Franz von Sales initiierten damaligen Klosters der Menschwerdung in der Faubourg Saint-Jacques. Infantin Isabella und Erzherzog Albert VII. riefen sie dann nach Brüssel zur Gründung des damaligen Karmelitinnenklosters, von dem aus weitere Gründungen folgten.

Das Karmelitinnenklosters in Brüssel wurde 1783 in den Reformen des Josephinismus aufgehoben.

Kanonisation: Anna von Jesus wurde am 29. September 2024 im König-Baudouin-Stadion in Brüssel durch Papst Franziskus seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.10.2024

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Ana_de_Jes%C3%BAs - abgerufen am 03.08.2024
• https://es.wikipedia.org/wiki/Ana_de_Jes%C3%BAs - abgerufen am 03.08.2024
• https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-07/belgien-papst-franziskus-seligsprechung-karmeliterin-anna.html - abgerufen am 03.08.2024
• https://nl.wikipedia.org/wiki/Klooster_van_de_ongeschoeide_karmelietessen_(Brussel) - abgerufen am 03.08.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.