Ansbert von Rouen
französischer Name: Ouen
Gedenktag katholisch: 9. Februar
Übertragung der Gebeine: 10. März, 1. April
Übertragung der Gebeine nach Fontanelle: 31. März
Ankunft der Gebeine in der Sankt-Peters-Abtei auf dem Blandinberg in Gent: 3. September
Name bedeutet: der durch Gott Glänzende (althochdt.)
Ansbert, Angehöriger einer bedeutenden, dem König nahestehenden neustrischen Familie, wurde 659 Referendar am Hof von König Chlotar III. und trat dann bald schon in die von Wandregisil gegründete Benediktinerabtei Fontenelle - dem heutigen St-Wandrille - ein. Er wurde in Rouen zum Priester geweiht und um 677 zum nach Lambert dritten Abt seines Klosters ernannt; das Amt hatte er bis 679 inne. 684 wurde er Nachfolger von Aldowin als Erzbischof in Rouen. Nach einer Verleumdung vor Hausmeier Pippin von Heristal wurde er um 690 ins damalige Kloster Hautmont verbannt. Erst kurz vor seinem Tod wurde er begnadigt, starb aber, ohne seinen Bischofssitz wieder eingenommen zu haben.
Ansberts Leib wurde nach Fontenelle zurückgebracht und dort in St-Paul beigesetzt; Anfang des 8. Jahrhunderts übertrug Abt Bainus von Fontenelle seine Reliquien nach St-Pierre. Auf der Flucht vor den Normannen wurden die Reliquien mehrfach verlagert, 944 befanden sie sich in Boulogne-sur-Mer, dann wurden sie mit jenen von Wandregisil in die Abtei Saint-Pierre-au-Mont-Blandin in Gent überführt, wo sie bis zu ihrer Zerstörung durch die Protestanten 1578 blieben. Eine erste Lebensgeschichte entstand um 800.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.07.2022
Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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