Anselm II. von Lucca
Gedenktag katholisch: 18. März
nicht gebotener Gedenktag in Mailand und im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums: 8. Oktober
Name bedeutet: von Gott beschützt (althochdt.)
Anselm war der Sohn einer einflussreichen und begüterten Adelsfamilie. Er wurde in seiner Heimatstadt ausgebildet und schloss sich im Kloster Polirone im heutigen San Benedetto Po bei Mantua dem Benediktinerorden an. Im Kloster Le Bec bei Rouen vervollständigte er seine Studien bei Lanfranc von Canterbury. Sein Onkel Anselm von Lucca der Ältere, der als Alexander II. 1061 Papst wurde, schlug ihn 1073 als seinen Nachfolger im Bischofsamt von Lucca vor, was Kaiser Heinrich IV. bestätigte, der ihn im April 1073 ins Amt einsetzte. In Folge des Investiturstreites blieb aber die ebenfalls nötige Bestätigung durch Papst Gregor VII. aus, erst Anfang 1075 erfolgte die Weihe zum Bischof. Aufgrund dieser Auseinandersetzungen trat Anselm bald darauf von seinem Amt zurück und trat ins Kloster in St-Gilles in der Camargue ein. Auf Geheiß des Papstes musste er noch 1075 ins Bischofsamt nach Lucca zurückkehren. Er begann mit Reformen bei den KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien., welche heftigen Widerstand leisteten. 1077 war er päpstlicher Legat in Mailand zur Beilegung kirchenpolitischer Wirren und 1079 Teilnehmer an der Reform-SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet..
Als die SynodenSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Brixen 1080 den Erzbischof Wibert von Ravenna als Clemens III. zum Papst wählte, erreichte der Kampf von Papst Gregor VII. mit den Bischöfen der Lombardei und König Heinrich IV. seinen Höhepunkt; Anselm blieb der treueste Anhänger von Gregor unter allen italienischen Bischöfen. Ende 1080 wurde er von der Mehrheit seiner KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. unter Mithilfe des Kaisers vertrieben. 1081 wurde er von Papst Gregor zum päpstlichen Vikar für die Lombardei ernannt.
Anselm war nun mit der Verwaltung aller im Investiturstreit verwaisten
Bistümer in der Lombardei beauftragt. Wohl nach 1083 gab er
die Collectio canonum
, eine von ihm zusammengestellt und redigierte Sammlung von kanonischen Gesetzen heraus, die
er in Auswahl und Systematisierung des überlieferten kirchenrechtlichen Stoffes - bisweilen mit Hilfe von deutlichen
Textretuschen - auf den apostolischen Stuhl zuordnete. Umfassend beschäftigte er sich mit der materiellen Zwangsgewalt der
Kirche und mit dem Problem des gerechten Krieges, so dass man ihn als theoretischen Vorläufer der
Kreuzzüge bezeichnen kann. Zum Thema des Investiturstreites verfasste er die
Streitschrift Liber ad Wibertum
, gerichtet an Gegenpapst Clemens III.
Anselm wurde in der Kathedrale in Mantua bestattet. Schon kurz nach seinem Tod wurden zwei Lebensgeschichten verfasst.
Kanonisation:
Anselm wurde schon 1087 heiliggesprochen.
Patron
von Mantua
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Anselms Lebensgeschichte, verfasst von Papst Gregor VII., gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Die Kathedrale in Lucca ist täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 3 €. (2024)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.04.2024
Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/01550d.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Friedrich Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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