Ökumenisches Heiligenlexikon

Anton Zawistowski

polnischer Name: Antoni

1 Gedenktag katholisch: 4. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Priester, Märtyrer
* 10. November 1882 in Święck-Strumiany, Ortsteil von Czyżew bei Białystok in Polen
4. Juni 1942 in Dachau in Bayern


Anton Zawistowski
Anton Zawistowski

Anton Zawistowski war Sohn einer großen Bauernfamilie. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Łomża und des Kollegs der Jesuiten wurde er ab 1899 im Priesterseminar in Lublin und an der Theologischen Akademie in St. Petersburg ausgebildet und dort 1906 zum Priester geweiht. 1907 wurde er Vikar in Lublin und Dozent am dortigen Seminar. Ab 1910 widmete er sich ganz der wissenschaftlichen Arbeit, schrieb Bücher und war von 1918 bis 1929 als Professor der Theologie Vizerektor im Seminar in Lublin, dazu ein hoch angesehener Prediger und Beichtvater. Für seine Arbeit wurde er mit der Würde eines Kanonikers geehrt.

Nach dem deutschen Übefall auf Polen 1939 wurde Anton Zawistowski im Rahmen der Intelligenzaktion, mit der die führenden polnischen Schichten entsorgt werden sollten, im November 1939 in Lublin verhaftet, im Dezember ins Konzentrationslager Sachsenhausen - im heutigen Stadtteil von Oranienburg - eingeliefert und ein Jahr später ins Konzentrationslager nach Dachau verlegt. Dort wurde er wiederholt geschlagen und gefoltert; nach besonders grausamen Prügeln im Mai 1942 kam er ins Lager-Krankenhaus, wo er starb.

Anton Zawistowski wurde im Krematorium des Konzentrationslagers in Dachau verbrannt, seine Asche verstreut.

Kanonisation: Anton Zawistowski wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.

Die Gedenkstätte Konzentrationslager Sachsenhausen im heutigen Stadtteil von Oranienburg ist täglich von 8.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 16.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet; montags sind dort die Museen aber geschlossen; der Eintritt ist frei. (2023)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.09.2023

Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/antoni-zawistowski - abgerufen am 21.07.2023
• https://pl.wikipedia.org/wiki/Antoni_Zawistowski - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.