Ökumenisches Heiligenlexikon

Antonius von Martkofi, der Einsiedler

georgischer Name: Ant'on Meßwet'e, Mart'qop'eli, ანტონ მესვეტე, მარტყოფელი bzw. ႠႬႲႭႬ ႫႤႱႥႤႲႤ, ႫႠႰႲႷႭႴႤႪႨ

1 Gedenktag orthodox: 17. Januar, 19. Januar, 16. August

Name bedeutet: der vorne Stehende (latein.: aus dem Geschlecht der Antonier)

Mönch, Klostergründer
* in Syrien (?)
550im 6. Jahrhundert (?)


Antonius mit dem Beinamen Mart'Omq'Opeli, Einsiedler, war der Überlieferung zufolge einer der zwölf Schüler von Johannes Sedasneli, der im 6. Jahrhundert aus Antiochia - dem heutigen Antakya/Hattay - nach Georgien kam. Antonius richtete sich demnach an einem einsamen Ort in Kachetien ein und lebte als Säulensteher wie Simeon Stylites wenige Kilometer östlich vom Kloster seines Lehrers Johannes und unweit von dem Kloster, das David in Garedscha gegründet hatte. Wie David wurde auch Antonius von Hirschkühen ernährt; ein Adliger aus dieser Gegend habe ihn unter seinen Schutz gestellt. Die Kirche von Martkofi muss das Zentrum eines Klosters gewesen sein, zu dem Antonius der Überlieferung nach allen Frauen und allen weiblichen Tieren den Zugang förmlich untersagt hatte.

Die Legende des Antonius verbindet sich mit dem Acheiropoieton, das im Westen von Veronika bewahrt wurde, dem Original gemachten Bild von Jesus Christus, das er aus Edessa - dem heutigen Sanlıurfa - mitgebracht habe. Die Legende erzählt, dass Antonius in hohem Alter starb und über seinem Grab eine Kirche erbaut wurde, welche die von ihm mitgebrachte Ikone beherbergte, die deshalb Ikone von Martkofi (Mart'Omq'Opeli) genannt wurde. Bei Abfassung dieses Textes war die Ikone verschwunden, vollbrachte aber noch immer Wunder, was die liturgische Feier zu ihren Ehren am 16. August erklärt.

Die Ankunft von Johannes Sedasneli und seinen Schülern in Georgien fügt sich ein in die gut bezeugte Übersiedelung von Mönchsgruppen nach Georgien im 5. und 6. Jahrhundert. Mit der Entwicklung der Verehrung von Johannes in der Gegend um Mtskheta wurde zahlreichen Personen die Gründung von Klöstern oder Kirchen zugeschrieben, die als Mitglied der Schülergruppe des Johannes vorgestellt sind, ohne dass es dafür Belege gibt; so auch im Fall von Antonius. Sein Name erscheint erstmals im 12. Jahrhundert in einer Liste von Schülern des Johannes, danach im 13. Jahrhundert in Hymnen, die ihn in Verbindung mit dem Christusbild feiern.

Die Antonius selbst gewidmeten hagiographischen Erzählungen stammen aus Handschriften des 18. Jahrhunderts: zwei synaxarischeSynaxarion, griechisch von Versammlung, bezeichnet in den Ostkirchen ein liturgisches Buch. Es verzeichnet die gottesdienstlichen Feiern im Verlauf des Kirchenjahres: die Angaben zu den Bibeltexten, zur Gottesdienstordnung und den Heiligen, deren Feiern begangen werden sollen. Damit entspricht es in etwa dem Martyrologium der römisch katholischen Kirche. Lebensgeschichten, wobei die eine eine Zusammenfassung der anderen zu sein scheint; beide sind erst spät entstanden. Demnach wurde das Acheiropoieton-Bild, das Christus an König Abgar V. von Edessa geschickt hatte, um ihn vom Aussatz zu heilen, einige Jahre lang sorgfältig verborgen gehalten von einem Bischof. Als die Ikone - die die Stadt mehrmals wunderbar gerettet hatte - wieder gefunden wurde, bemerkte man, dass auf dem Gewebe, mit dem das Originalbild umwickelt war, ein zweites Bild, dem ersten gleich, entstanden war. Dieses zweite Bild habe Antonius mit sich genommen, um es vor den Nestorianern zu retten, und dann nach Georgien gebracht, als er Johannes Sedasneli folgte.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Antonius von Martkofi, „der Einsiedler”

Wikipedia: Artikel über Antonius von Martkofi, „der Einsiedler”

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Teresa von Avila
Domnus von Vienne
Condedus
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 10.02.2022

Quellen:
• Bibliotheca Sanctorum, Vol. II, Istituto Giovanni XXIII nella Pontificia Università Lateranense, Roma 1962

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.