Anysia von Thessaloniki
Gedenktag katholisch: 30. Dezember
Gedenktag orthodox: 29. Dezember, 30. Dezember
Gedenktag syrisch-orthodox: 30. Dezember
Name bedeutet: die Vollendete (griech.)
Anysia, Tochter von reichen und angesehenen Eltern, erhielt eine gute Ausbildung. Nach dem Tod ihrer Eltern verteilte sie ihr beträchtliches Vermögen unter den in den Verfolgungen unter Kaiser Diokletian Gefangenen, lebte zurückgezogen mit Fasten und Gebet und legte das Gelübde der Jungfrauschaft ab. Als sie in den Verfolgungen selbst von einem Soldaten auf dem Weg zur Kirche aufgehalten und aufgefordert wurde, am Fest zu Ehren der Sonne Opfer darzubringen, verweigerte sie dies; der Soldat versuchte, ihr den Schleier vom Kopf zu reißen und spuckte ihr ins Gesicht, sie aber legte unerschrocken ein Bekenntnis ihres Glaubens ab; im Zorn tötete der Soldat sie mit seinem Schwert.
Christen bestatteten Anysia am 30. November (!) etwa zwei Kilometer vor dem Stadttor der Erzengel
in Thessaloniki,
über Anysias Grab wurde eine Kapelle errichtet, aus der ein ihr geweihtes Kloster entstand. Am 4. Juli 1980 fand man bei
Bauarbeiten ihre angeblichen Gebeine in dem dann bis 2009 archäologisch erschlossenen
frühchristlichen Friedhof in Thessaloniki und
brachte sie in die Demetrios-Basilika, wo nun
viele Wunderheilungen an ihrem Sarg geschehen. 1
Die Nachrichten über Anysia stammen von Simeon Metaphrastes.
1 ▲ E. Marki bestreitet, dass die Kirche dieses frühchristlichen Friedhofs auf Anysia hinweist und meint, dass sie wohl auf Bischof Anysios von Thessaloniki zurückgeht. Dieser Friedhof lag allerdings nur 200 m, nicht 2 km vor der Stadtmauer.
Der frühchristliche Friedhof in Thessaloniki liegt im Gelände des Archäologischen Museums, er ist von außen einsehbar. Das Museum ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 8 €. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.02.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph
Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://oca.org/saints/lives/2019/12/30/103691-virginmartyr-anysia-at-thessalonica - abgerufen am 02.02.2024
• E. Marki: Das kreuzförmige Martyrion und die christlichen Gräber in Thessaloniki. In Cilliers Breytenbach, Ingrid
Behrmann (Hg.): Frühchristliches Thessaloniki. Mohr - Siebeck, Tübingen 2007, S. 28f
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.