Ökumenisches Heiligenlexikon

Apollonia Radermecher

1 Gedenktag katholisch: 31. Dezember

Name bedeutet:dem griechischen. Lichtgott Apollon geweiht (griech. - latein.)

Ordensgründerin
* 9. September 1571 in Aachen in Nordrhein-Westfalen
31. Dezember 1626 in Aachen in Nordrhein-Westfalen


Apollonia Radermecher
Apollonia Radermecher

Apollonia pflegte Siechende in ’s-Hertogenbosch in den Niederlanden. Dort schloss sie sich einer freien Schwesternschaft für Krankenpflege und Armenfürsorge an. 1622 berief sie der Stadtrat von Aachen als Gasthausmeisterin an das 1336 gegründete Elisabeth-Hospital am Radermarkt - dem heutigen Münsterplatz; mit ihrem Vermögen beseitigte sie dort manche Missstände. 1626 gründete sie die Hospitalschwestern der heiligen Elisabeth vom Dritten Orden des heiligen Franziskus. Bald folgten weitere Ordensniederlassungen. Apollonia starb, weil sie sich bei der Pflege von Pestkranken angesteckt hatte.

Das Elisabeth-Hospital am Radermarkt wurde 1910 wegen Baufälligkeit abgerissen, dort steht heute das Gebäude der Sparkasse; zuvor war 1904 das Mutterhaus verlegt worden in ein Gebäude neben der Theresienkirche; 1937 erfolgte der Umzug ins neue Mutterhaus der Elisabetherinnen in Aachen. 1941 wurde dieses von den Nationalsozialisten enteignet und in eine Polizeikaserne für GeStaPo und Waffen-SS umfunktioniert. Der Orden ist heute mit fast 1000 Schwestern in Deutschland, Österreich, Luxemburg, in den Niederlanden, in Polen, der Tschechei, der Sklowakei, in Ungarn und in Nordamerika in der Kranken- und Altenpflege und Kinderbetreuung sowie in Afrika in der Mission tätig.

Apollonias Gebeine wurden 1953 erhoben und ins neue Mutterhaus nach Aachen übertragen.

Kanonisation: Ein Seligsprechungsverfahren wurde bereits in den 1950er-Jahren angestrebt; da durch den 2. Weltkrieg und die Vertreibung der Schwestern aus ihrem Stammkloster durch die Nationalsozialisten viele Unterlagen vernichtet wurden, besteht keine große Aussicht auf eine offizielle Bestätigung.

Die Elisabethinen in Graz stellen die Geschichte ihres Ordens dar.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.04.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• https://www.elisabethinnen.de/elisabethinnen/elisabethinnen-sein/ordensgeschichte

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.