Arnold Janssen
Gedenktag katholisch: 15. Januar
Hochfest bei den Steyler Missionaren
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Aachen, Münster und Wien
Name bedeutet: wie ein Adler waltend (althochdt.)
JesuitenordenArnold Janssen, zweites von elf Kindern des Fuhrmannes Gerhard und seiner strenggläubigen Frau Anna Katharina,
besuchte die Volksschule, wurde Messdiener, betete jeden Abend mit seiner Mutter den
Rosenkranz. 1849 schaffte der begabte Schüler die Aufnahmeprüfung am neuen
Bischöfliches Gymnasium seiner Heimatstadt.
Er studierte dann Philosophie, Mathematik und Naturwissenschaften an der
Königlichen Theologischen und Philosophischen
Akademie - früher das Jesuitenkolleg, heute die
Katholisch-Theologische Fakultät - in Münster und in
Bonn, wurde 1861 zum Priester geweiht und
arbeite ab 1861 als Gymnasiallehrer in Bocholt.
Er erkannte die Bedeutung der Presse und wurde zum Verleger: mit der kirchlichen Illustrierten Die Stadt Gottes
voller weltlicher Themen erreichte er riesige Auflagen. Ab 1873 gab er die Zeitschrift Kleiner Herz-Jesu-Bote
heraus, um für die Eröffnung einer Missionars-Schule zu werben. Zunächst heilen, dann belehren und dann erst taufen
,
lautete sein Konzept. Im Mittelpunkt von Janssens Frömmigkeit standen die Verehrung der Trinität und des Heiligen
Geistes. 1873 wurde er KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
im damaligen Kloster - heute C&A
-
der Ursulinen in Kempen am Niederrhein.
1875 gründete Arnold Janssen den Missionsorden Societas Verbi Divini
, Gesellschaft des göttlichen Wortes
und eröffnete ein Missionshaus im holländischen Steyl /
Steijl - eine Gründung auf deutschem Boden
war wegen des damaligen Kulturkampfes nicht möglich. Es folgten weitere Häuser in
Rom, das
Internationale Missionspriesterseminar St. Gabriel
in Maria Enzersdorf bei Mödling nahe Wien, Missionshäuser in Neisse - dem heutigen
Nysa in Polen, 1898 in St. Wendel, wo der
Langenfelder Hof
- heute:
Wendelinushof
- erworben wurde, 1901 in in
Techny bei Chicago in den USA und 1904 in
Bischofshofen bei Salzburg.
Mit den nicht zuletzt in der eigenen Druckerei in Steyl / Steijl erwirtschafteten Mitteln gingen die Missionare ab 1879 nach Neuguinea, Japan, Südamerika und auf die Philippinen.
1889 folgte zusammen mit Helena Maria Stollenwerk die
Gründung der Dienerinnen des Heiligen Geistes
- Missionsschwestern
genannt -, 1896 die der Dienerinnen
des Heiligen Geistes von der Ewigen Anbetung
- auch Klausur
- oder Anbetungsschwestern
genannt. Als
Janssen starb, gab es sechs Ausbildungshäuser; 430 Priester und 600 Brüder sowie 450 Schwestern des Ordens waren in
zehn Ländern tätig, dazu gab es über 1000 Missionschülerinnen und -schüler; Arnold Janssen wurde zur bahnbrechenden
und zentralen Persönlichkeit in der Geschichte katholischer Missionsorganisation.
2008 zählte die Steyler Ordensfamilie 10.283 Frauen und Männer: 5961 Steyler Missionare, 3892 Steyler Missionsschwestern und 430 Steyler Anbetungsschwestern aus 65 Ländern mit Hunderten von Niederlassungen und Tausenden von Schulen und Universitäten.
In Arnold Janssens Geburtshaus in der Frauenstraße in
Goch ist heute ein Museum untergebracht,
das zur Pilgerstätte für Besucher aus aller Welt wurde. 1983 wurde das Leben und Wirken mit dem Film Das Wagnis
des Arnold Janssen
von Drehbuchautor und Regisseur Henri Walter dargestellt.
Kanonisation: Am 19. Oktober 1975 wurde Arnold Janssen durch Papst Paul VI. seliggesprochen, die Heiligsprechung erfolgte am 5. Oktober 2003 durch Papst Johannes Paul II..
Worte des Heiligen
Janssen hat schon zu seiner Zeit die große Bedeutung von Druck und Presse für die Verbreitung des
Glaubens erkannt:
Predigt das Evangelium allen Geschöpfen.
Zu Seinen [Jesu] Zeiten kannte man das gedruckte Wort noch nicht.
Gegenwärtig kennt man es, übt man es, und benutzt es der Teufel, um damit viel Böses zu tun. Also muss der Diener Jesu
es benutzen, um damit Gutes zu tun. Denn wie mächtig ist das gedruckte Wort, welches durch die Presse in einer Stunde
tausendmal vervielfältigt wird! Aber nicht die Vielheit des Gedruckten tut es. Es kommt darauf an, dass das Wort auch
gelesen und beherzigt werde. Dazu helfe Gott in Gnaden; dazu die heiligen Beschützer unserer Presse und Druckerei.
Als 1876 die erste Druckmaschine in Steyl
eintraf, schrieb er:
In unseren Tagen ist die Presse eine Großmacht. Wie sehr hat z. B. dieses Blatt der Errichtung unseres Missionshauses
die Wege geebnet! Ohne dasselbe wäre diese Errichtung entweder gar nicht oder wenigstens nicht in so kurzer Zeit gelungen.
In der Tat muss die Presse einem Schwerte verglichen werden, welches man im Kampfe der Geister führt, und zwar soll durch
die gute Presse die Sache des Guten unterstützt werden. …
Was nun die Fähigkeit für Druckerei insbesondere anlangt, so ist leicht einzusehen, dass jede Missionsgenossenschaft
in dem Lande, so sie den geistlichen Dienst versieht, auch für die Beschaffung von Katechismen, Gebetbüchern und ähnlichen
Sachen sorgen muss. Wie soll sie dies aber können, wenn niemand aus der Genossenschaft von Druckerei etwas versteht? Was
drüben gekonnt sein muss, muss hier gelernt werden.
Aus dieser Auseinandersetzung sehen wir, wie eng die Anlage einer Druckerei mit dem Zwecke unseres Hauses zusammenhängt.
Möge dann der liebe Gott geben, dass sie zu Seiner Ehre gereiche und recht viel Gutes stifte. Da der heilige Erzengel
Michael der Patron unseres Hauses ist, so stellen wir die neue Missionsdruckerei
auch unter seinen Schutz. Zu seiner Ehre heiße sie Missionsdruckerei zum heiligen Erzengel Michael in Steyl
. Er hat
durch Demut den Teufel im Himmel bekämpft und ist jetzt der Träger der zwar schon glorreichen, aber immer auch noch
demütigen Kreuzesfahne Christi.
Quelle: Er säte Gottes Wort: Arnold Janssen (1837-1909). Bilder und Dokumente zu seinem Leben, hrsg. von Franz-Josef Eilers und Heinz Helf, 2. Aufl. Nettetal 1987
Zitate von Arnold Janssen:
Halten wir bei allen widrigen Ereignissen fest, dass Gott der Herr alles in großer Weisheit und Liebe
lenkt und fügt und aus allem, wenn wir Vertrauen und Geduld üben, die besten Folgen hervorgehen lässt.
Wichtig ist bei allen Dingen der beständige Hinblick auf Gottes heiligen Willen. Das bewahrt vor Unruhe, wenn
man Schwierigkeiten findet, vor übertriebener Hast, indem man glaubt, diesem oder jenem vorbeugen zu müssen. Man denke
stets: Ich kann das jetzt noch nicht fertigbringen, also ist es auch nicht der Wille Gottes; sonst hätte er bereits die
nötigen Mittel gegeben. Geduld und Vertrauen auf Gott schützen vor übermäßigem Eifer und Vorgreifen, ehe die rechte
Stunde gekommen ist, wo die Schwierigkeiten schwinden.
Wir dienen einem großen und erhabenen König, der seine Diener nicht königlich oder kaiserlich, sondern göttlich
belohnt. Darum wollen wir auch mit noch mehr Eifer und Hingabe für ihn arbeiten, als die Menschen tun, die sich bis tief
in die Nacht hinein plagen, um Ehre und Geld zu erwerben.
Quelle: Er säte Gottes Wort: Arnold Janssen (1837-1909). Bilder und Dokumente zu seinem Leben, hrsg. von Franz-Josef Eilers und Heinz Helf, 2. Aufl. Nettetal 1987
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Die Homepage der Steyler Missionare hält Informationen über das Wirken des Ordens und den Gründer bereit.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://steyler.de - abgerufen am 28.10.2024
• https://rp-online.de/nrw/staedte/goch/der-heilige-aus-goch_aid-13154063 - abgerufen am 28.10.2024
• Harald Wagner. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• Katholisches Pfarramt Bischofshofen: Die Kirchen von Bischofshofen. Verlag St. Peter, Salzburg 2016
• http://www.illinoishsglorydays.com/id849.html nicht mehr erreichbar
• https://www.stadt-muenster.de/museum/museum/muenster-im-modell/architekturmodelle/das-jesuitenkolleg-mit-petrikirche-und-schulgebaeude-um-1660.html
- abgerufen am 28.10.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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