Arnold von Arnoldsweiler
Beiname: der Grieche
Gedenktag katholisch: 18. Juli
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Aachen
Name bedeutet: der wie ein Adler Waltende (althochdt.)
Arnold lebte am Hof von Karl dem Großen, der Überlieferung nach als Sänger und Harfenspieler. Er sah die Not der Armen und nutzte die Gelegenheit, als der Kaiser zur Jagd im Dorf Ginnizweiler - dem heutigen Arnoldsweiler - weilte, den König zu bitten, ihm so viel des Waldes zu schenken, wie er während des Essens umreiten kann.
Der König gab der Bitte nach, Arnold umritt den den Bürgewald
nordöstlich von Düren mit 20 Dörfern und diese armen
Gemeinden durften nun - mit offziellem Beschluss auf dem Reichstag in der
Pfalz in Düren 779 - aus diesem Wald Brennholz
holen.
Um 779 ernannte Karl der Große Arnold zum Grafen von
Agde und
Montpellier. 781 setzte Karl seinen Sohn Ludwig -
später der Fromme
genannt - als Unterkönig von
Aquitanien ein und bestellte Armold zu
dessen Erzieher und zum Regenten des Unterkönigreiches bis zur Volljährigkeit den Minderjährigen 791. In dieser Zeit pflegte
Arnold gute Beziehungen zu Benedikt von Aniane; nach Ende
seiner Regentschaft schenkte Arnold, der als vorbildlicher Herrscher und tief religiöser Mann mit großem Engagement für
die Armen bezeichnet wurde, seine gesamtes in Aquitanien erworbenes Vermögen Benedikts Abtei
Aniane. Wohl 792 wollte er eine
Wallfahrt zum Grab von
Jakobus dem Älteren nach
Santiago de Compostela unternehmen
1; wegen einer großen Hungersnot kam er aber nur bis in die Gegend von
Bordeaux, kehrte um und verbrachte seine letzten
Lebensjahre in Ginnizweiler.
Armolds Schenkungen an das Kloster in Aniane
wird in zwei Dokumenten Kaiser Ludwigs des Frommen bestätigt, das zweite stammt von 822. Ein Dokument desselben Kaisers
nennt das frühere Ginnizweiler als nach Arnold
bezeichneten Weiler, er ist auch 1168 als Wilre sancti Arnoldi
bezeugt. Die 20 von Arnold mit dem Holzrecht im
Bürgewald
beschenkten Gemeinden um Arnoldsweiler
verzeichnet ein Dokument des Erzbischofs Gero von Köln von 973/976. Im
Gegenzug für das Holzrecht hatten die Gemeinden ein jährliches Kerzenopfer am Grab von Arnold darzubringen, was der
Überlieferung zufolge schon von Arnold bei der Schenkung als Wachsopfer
für den Altar der Kirche in Ginnizweiler
jeweils am Pfingstfest angeordnet worden war.
Arnolds Gebeine ruhen in einem Hochgrab in der heute
Arnoldskapelle
genannten alten Pfarrkirche
in Arnoldsweiler. Im 15. Jahrhundert wurde in Arnoldsweiler eine bis heute bestehende, nach Arnold benannte Bruderschaft
gegründet. Um seinen Gedenktag wird in Arnoldsweiler eine Arnolduswoche
gefeiert, die sonntags mit Hochamt und
Prozession abgeschlossen wird. Teile der Kopfreliquie ruhten in der Arnolds-Kirche des damaligen
Missionshauses der Steyler Missionare - heute ein
Gymansium - in Neuenkirchen-St. Arnold bei Steinfurt; deren Begründer Arnold Janssen führte
seinen Namen auf Arnold von Arnoldsweiler zurück.
Kanonisation:
Wohl schon um 820 wurde Arnold durch den Kölner
Erzbischof heilig gesprochen. Offiziell bestätigt wurde die Verehrung aber erst am
18. Februar 1886 durch Papst Leo XIII.
Patron
der Musiker, Organisten und Instrumentenbauer; für einen sanften Tod
1 ▲ In Aquitanien war das - angebliche - Jakobusgrab schon vor Beginn des Baues des Wallfahrtszentrums in Santiago de Compostela bekannt.
Der heilige Arnold von Arnoldsweiler
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• http://www.ajgnk.de/vorstellung/gebaeude/starnoldi/index.html
• Rudolf A. H. Wyrsch, E-Mail vom 10. Mai 2006
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://www.aachener-zeitung.de/lokales/dueren/in-arnoldsweiler-wird-der-namenspatron-gefeiert-1.1134135
• Ruth Schlotterhose: Sankt Arnold in Düren-Arnoldsweiler, 2. Aufl. Einhard-Verlag, Aachen 2017
• Norbert Glasmacher / Willi Arnolds: Der heilige Arnoldus. 2. verbesserte Aufl. Arnoldsweiler 2016
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.