Athanasia von Ägina
Beiname: Thaumaturga
, Wundertäterin
auch: von Konstantinopel
Gedenktag katholisch: 18. April, 14. August
Gedenktag orthodox: 12. April, 18. April
Name bedeutet: die Unsterbliche (griech.)
Athanasia, Tochter der frommen und wohlhabenden Eltern Niketas und Marina, las schon im Alter von sieben Jahren die
Psalmen und war nach einer Vision eines auf sie herabkommenden leuchtenden Sternes entschlossen, in ein Kloster
einzutreten. Im Alter von 16 Jahren heiratete sie auf Wunsch ihrer Eltern, aber schon 15 Tage nach der Hochzeit wurde
ihr Ehemann von eingefallenen arabischen Piraten getötet. Gegen ihre Absicht musste sie aufgrund eines Dekrets von Kaiser
Michael II. dem Stotterer
wieder heiraten 1. Diesen
Mann, der Überlieferung zufolge zunächst ein Muslim, bewog sie zum Übertritt zum Christentum und dann sogar zum Eintritt
in ein Kloster. Auch sie selbst wurde nun Nonne und gründete an einem abgelegenen Ort auf
Ägina ein Frauenkloster, dessen Äbtissin sie
wurde. Dabei verstand sie sich als Dienerin ihrer Nonnen, verrichtete selbst geringste Arbeiten, lebte streng asketisch,
aß Käse oder Fisch nur an Festtagen und während der Fastenzeiten auch kein Brot und trank dann kein Wasser, sondern aß nur
jeden zweiten Tag etwas Gemüse.
Auf der Insel Ägina lebte auch ein Mönch
namens Matthäus, der strengstens asketisch lebte und nur ein grobes Haarhemd trug. Er vollbrachte Heilungen, trieb Dämonen
aus und wirkte viele andere Wunder. Dieser Matthäus bewog Athanasia, mit ihren Schwestern an einen einsameren Ort zu gehen;
dem folgte sie und baute ein Kloster, Timia
genannt, auf einem einsamen Hügel in der Nähe einer alten
Stephanus-Kirche. 2
Auch Athanasia hatte die Gabe der Heilung; nachdem sie einen augenkranken Mann geheilt hatte, strömten viele Menschen zu
ihr; aus deren Geschenken baute sie drei Kirchen in ihrem Kloster: eine für die
Allerheiligste Gottesgebärerin, eine für
Johannes den Vorläufer und die dritte für
Nikolaus den Wundertäter. Um ihrer zunehmenden Berühmtheit zu entfliehen,
ging sie dann mit den beiden Nonnen Maria und Eupraxia heimlich nach Konstantinopel - dem heutigen
Ístanbul und trat dort als einfache Nonne in
ein Kloster ein. Nach sieben Jahren flehten die Nonnen ihres Klosters Timia auf Ägina sie an, zurückzukehren; sie folgte dem
und starb bald darauf am Vorabend von Mariä Entschlafung.
Zwei fromme Nonnen des Klosters Timia konnten an Athansias 40. Todestag mit ansehen, wie sie von zwei Engeln gekrönt und in den Himmel erhoben wurde. Viele Wunder geschahen, so dass ihre Gebeine in die Krypta des Klosters übertragen wurden, wo sie wieder zu einer Quelle von Heilungen wurden.
Die Nachrichten über Athansia stammen aus einem vatikanischen Kodex vom Jahr 916.
1 ▲ Ein solches Dekret ist denkbar mit dem Zweck, die durch Piratenüberfälle dezimierte Bevölkerung zahlenmäßig zu stabilisieren, es gibt für einen solchen Erlass von Michael II. aber keinen Beleg.
2 ▲ Die Lage des Klosters
Timia
- auch als Tamia
überliefert - ist unbekannt.
Die Metropolitankirche in Ägina ist täglich von 10 Uhr bis 13 Uhr und von 17 Uhr bis 20 Uhr - sonntags nur vormittags - geöffnet. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.05.2023
Quellen:
• https://oca.org/saints/lives/2017/04/12/101068-venerable-athanasia-the-abbess-of-aegina - abgerufen am 01.05.2023
• https://www.degruyter.com/view/PMBZ/PMBZ11747 - abgerufen am 01.05.2023
• https://www.discoveraegina.gr/en/past-aegina/byzantine-aegina/1054 - abgerufen am 01.05.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.