Ökumenisches Heiligenlexikon

Augustina Pietrantoni

italienischer Name: Agostina
Taufname: Livia

1 Gedenktag katholisch: 13. November

Name bedeutet: die Erhabene (latein.)

Nonne
* 27. März 1864 in Pozzaglia Sabina bei Rieti in Italien
13. November 1894 in Rom


Denkmal in Pozzaglia Sabina
Denkmal in Pozzaglia Sabina

Augustina, zweites von elf Kindern einer einfachen Bauernfamilie, war schon früh religiös und suchte zeitweise die Einsamkeit, um zu beten. Weil sie ihren Eltern helfen musste, konnte sie nicht regelmäßig zur Schule gehen, aber im Alter von 22 Jahren den von Johanna-Antida Thouret gegründeten Barmherzigen Schwestern beitreten. Sie war dann im Hospital Santo Spirito in Sassia in Rom tätig, zunächst in der Kinderstation, dann pflegte sie Tuberkulosekranke, nachdem sie selbst diese Krankheit erlitten hatte, aber geheilt wurde. Ein schwieriger Patient war Giuseppe Romanelli, der sie mehrfach bedroht hatte; dennoch half sie ihm weiterhin, auch um seiner blinden Mutter willen, bis er sie mit einem Messer erstach, als sie erst 30 Jahre alt war.

Die junge Augustina betet an der Marienkapelle, Fresko am Haus der „Barmherzigen Schwestern” in Pozzaglia Sabina
Die junge Augustina betet an der Marienkapelle, Fresko am Haus der Barmherzigen Schwestern in Pozzaglia Sabina

Kanonisation: Am 12. November 1972 wurde Augustina durch Papst Paul VI.seliggesprochen, am 18. April 1999 erfolgte die Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II.

Worte der Heiligen

Schwester Augustina machte in ihrem Leben keine großen Worte. Gerade einmal ein Dutzend Sprüche sind von ihr überliefert. Jeder von ihnen ist durch ihr Leben gedeckt:
Wir haben den Schleier genommen, um heilig zu werden.
Man muss Geduld mit dem Leben haben.
Jedes bisschen reicht mir.
Das ist ja noch zu viel für diesen kleinen Esel.
Kann ich auch ruhig essen? Habe ich die meiner Obhut anvertrauten Armen auch wirklich gut versorgt?
Medikamente verteilen, das kann jedermann.
Gehen Sie ruhig, ich werde versuchen, für Sie einzuspringen.
Man muss alles Gott zuliebe tun. Sonst ist es nutzlos, sich abzumühen. Und wenn man schon so viel getan hat, ist es noch immer so, als habe man nichts getan.
Helft mir, für sie zu beten.
Wir müssen auf alles gefasst sein. Im übrigen wurde ja auch Jesus so behandelt. Für den Herrn ist das alles wenig.
Ach was! Liebe Schwestern, wir werden so lange liegen, wenn wir erst einmal tot sind, dass es besser für uns ist, ein wenig auf den Beinen zu stehen, solange wir noch leben. Jetzt wollen wir arbeiten, ruhen werden wir schon eines Tages.

Quelle: Alessandro Pronzato: Tatmotiv: Jesus (italienisch: Una certa suor Agostina), übertragen von Christina Garbe und Franz Schaub. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1971

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Martyrologium Romanum Flori-Legium





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.06.2023

Quellen:
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/77450 - abgerufen am 02.06.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Agostina_Pietrantoni - abgerufen am 02.06.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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