Augustina Pietrantoni
italienischer Name: Agostina
Taufname: Livia
Gedenktag katholisch: 13. November
Name bedeutet: die Erhabene (latein.)
Augustina, zweites von elf Kindern einer einfachen Bauernfamilie, war schon früh religiös und suchte zeitweise die
Einsamkeit, um zu beten. Weil sie ihren Eltern helfen musste, konnte sie nicht regelmäßig zur Schule gehen, aber im Alter
von 22 Jahren den von Johanna-Antida Thouret gegründeten
Barmherzigen Schwestern
beitreten. Sie war dann im
Hospital Santo Spirito in Sassia in Rom tätig,
zunächst in der Kinderstation, dann pflegte sie Tuberkulosekranke, nachdem sie selbst diese Krankheit erlitten hatte, aber
geheilt wurde. Ein schwieriger Patient war Giuseppe Romanelli, der sie mehrfach bedroht hatte; dennoch half sie ihm
weiterhin, auch um seiner blinden Mutter willen, bis er sie mit einem Messer erstach, als sie erst 30 Jahre alt war.
Kanonisation: Am 12. November 1972 wurde Augustina durch Papst Paul VI.seliggesprochen, am 18. April 1999 erfolgte die Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II.
Worte der Heiligen
Schwester Augustina machte in ihrem Leben keine großen Worte. Gerade einmal ein Dutzend Sprüche sind
von ihr überliefert. Jeder von ihnen ist durch ihr Leben gedeckt:
Wir haben den Schleier genommen, um heilig zu werden.
Man muss Geduld mit dem Leben haben.
Jedes bisschen reicht mir.
Das ist ja noch zu viel für diesen kleinen Esel.
Kann ich auch ruhig essen? Habe ich die meiner Obhut anvertrauten Armen auch wirklich gut versorgt?
Medikamente verteilen, das kann jedermann.
Gehen Sie ruhig, ich werde versuchen, für Sie einzuspringen.
Man muss alles Gott zuliebe tun. Sonst ist es nutzlos, sich abzumühen. Und wenn man schon so viel getan hat, ist
es noch immer so, als habe man nichts getan.
Helft mir, für sie zu beten.
Wir müssen auf alles gefasst sein. Im übrigen wurde ja auch Jesus so behandelt. Für den Herrn ist das alles wenig.
Ach was! Liebe Schwestern, wir werden so lange liegen, wenn wir erst einmal tot sind, dass es besser für uns ist,
ein wenig auf den Beinen zu stehen, solange wir noch leben. Jetzt wollen wir arbeiten, ruhen werden wir schon eines Tages.
Quelle: Alessandro Pronzato: Tatmotiv: Jesus (italienisch: Una certa suor Agostina), übertragen von Christina Garbe und Franz Schaub. Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1971
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.06.2023
Quellen:
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/77450 - abgerufen am 02.06.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Agostina_Pietrantoni - abgerufen am 02.06.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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