Aureus von Mainz
Gedenktag katholisch: 16. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Mainz: 27. Juni
Name bedeutet: der Goldene (latein.)
Aureus war Bischof von Mainz; die um wohl schon vor 370 entstandene Bischofskirche stand an der Stelle der heutigen - seit 1828 evangelischen - Kirche St. Johannis. Aureus starb der Überlieferung nach beim Germaneneinfall als Märtyrer.
Die Legende ohne historische Wahrscheinlichkeit erzählt, wie Aureus um 450 zusammen mit seinem Diakon Justinus und mit Creszenz von den in Mainz eingedrungenen Hunnen eingekerkert wurde, nach Thüringen entfloh, dort eingeholt, gemartert und enthauptet wurde.
Nach anderer Überlieferung wurde Aureus zunächst zusammen mit seinen Gefolgsleuten von Anhängern des Arianismus aus Mainz vertrieben, kehrte aber nach dem Hunneneinfall des Jahres 451 zur Unterstützung der noch überlebenden Bevölkerung zurück. Nach Hrabanus Maurus wurden er und seine Schwester Justina zusammen mit anderen Christen in der Kirche von den Hunnen ermordet.
Nach der Version des Mönches Siegehard aus dem Kloster St. Alban in Mainz, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, wurden Aureus und seine Schwester Justina zu Beginn des 5. Jahrhunderts bei Dalheim - dem späteren Kloster Talheim mit der Hilariuskirche, der ältesten Mainzer Kirche überhaupt, der späteren Aureuskirche am Platz des heutigen Mainzer Hauptfriedhofs - von einfallenden Vandalen, Alanen und Sueben getötet und ihre Leiber in den nahen Brunnen geworfen.
Die Aureus-Reliquien sind vermutlich im Rahmen der Aufwertung des damaligen Klosters St. Alban in Mainz mit den übrigen Reliquien von Mainzer Bischöfen und Heiligen umgebettet worden. 1022 kamen Reliquien ins damalige Kloster an der Kirche St. Martin nach Heiligenstadt - heute Heilbad Heiligenstadt -, wo Aureus dann zusammen mit seinem Diakon Justinus als Patron verehrt wurde.
Dieser Verehrung liegt die Legende zugrunde, wonach Aureus und sein Diakon dem Hunnenkönig Attila entkamen und ins Eichsfeld nach flohen, dort jedoch eingeholt, gemartert, enthauptet und begraben wurden an der Stelle des späteren Klosters an der Kirche St. Martin in Heiligenstadt. Dort ereigneten sich dann viele Wunder, was der Stadt den Namen gab, in der die Patrone eindrucksvoll gefeiert wurden - und noch heute verehrt werden; die Auffindung der Gebeine von Aureus und seiner Begleiter durch Dagobert I. - oder Dagobert II. - soll im 7. Jahrhundert erst zur Gründung von Heiligenstadt geführt haben. Andere Reliquien werden in der Pfarrkirche im Stadtteil Bommersheim von Oberursel im Taunus verehrt.
Die Russisch-Orthodoxe Kirchen führte 2023 den 3. Oktober als Gedenktag für mehr als ein Dutzend in Deutschland verehrte Heilige aus dem 2. bis 9. Jahrhundert, darunter Aureus, ein.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• https://www.kath-oberursel.de/gemeinden/historie - abgerufen am 09.09.2023
• Rupert Krömer aus Mainz, E-Mail vom 4. August 2005
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1993
• https://de.catholicnewsagency.com/news/13974/einige-katholische-heilige-werden-jetzt-auch-in-der-russisch-orthodoxen-kirche-verehrt
- abgerufen am 09.09.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.