Ökumenisches Heiligenlexikon

Bartholomäus von Simeri

auch: von Trigona

1 Gedenktag katholisch: 19. August

Name bedeutet: Sohn des Furchenziehers (hebr.)

Einsiedler Priester, Klostergründer und Abt in Rossano
* um 1055 in Simeri, heute Soveria Simeri in Kalabrien in Italien
17. April 1130 (?) im Kloster bei Rossano in Italien


Ruinen des Kastells in Simeri
Ruinen des Kastells in Simeri

Bartholomäus stammte aus einer vornehmen Familie 1. Schon in jungen Jahren wandte er sich einem asketischen Leben unter Leitung des Mönches Cyrillus zu und besuchte dann auch verschiedene andere Einsiedler. Auf dem Berg Trigono - dem heute Timpone del Triangolo genannten Berg im Sila-Gebirge - ließ er sich selbst als Einsiedler nieder, bis er durch Jäger entdeckt wurde, wonach er großen Zustrom von Schülern erhielt.

Um 1095 gründete er an seiner Einsiedelei aufgrund einer Marienerscheinung das der Panagia Hodegetria, der Allerheiligsten Wegweiserin, gewidmete Basilianerkloster Santa Maria del Patire bei Rossano und wurde von Bischof Polychronius von Geruntia - dem heutigen Cerenzia - zum Priester geweiht. Papst Paschalis II. bestätigte 1104 Privilegien des Klosters, das damit aus der Oberherrschaft des orthodoxen Bischofs von Rossano befreit wurde. Bei einer Reise nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - erhielt Bartholomäus von Kaiser Alexios I. Komnenos reiche Geschenke für sein Kloster und führte im Auftrag von Papst Paschalis II. Gespräche über eine Wiedervereinigung der nach dem Morgenländischen Schisma getrennten Griechischen mit der Lateinischen Kirche. Bei dieser Reise hielt er sich auch längere Zeit auf dem Athos aus, wo er Erfahrungen des dortigen Mönchlebens sammelte.

Inneres der Klosterkirche Santa Maria del Patire mit Mosaik und Inschrift über Abt Blasius als Bauherr
Inneres der Klosterkirche Santa Maria del Patire mit Mosaik und Inschrift über Abt Blasius als Bauherr

Das blühende Kloster Santa Maria del Patire mit großer Bücherei und Skriptorium brachte Bartholomäus die Anklage ein, Gelder veruntreut zu haben. Bartholomäus' Lebensgeschichte berichtet, dass Normannenherrscher Roger II. ihn deshalb zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilte; dem entging er auf wunderbare Weise, die seine Unschuld bestätigte; stattdessen wurden die beiden Anschuldiger, die Mönche eines Klosters, das an der Stelle der heutigen Kathedrale in Mileto stand, hingerichtet. Auf Wunsch von Roger II. war Bartholomäus dann ab 1121 beteiligt an der Gründung des neuen Klosters in Messina, das dem Salvator geweiht wurde. 2 1128 kehrte Bartholomäus in sein Kloster Santa Maria del Patire zurück.

Das Kloster Santa Maria del Patire wurde 1806 in der Säkularisation aufgelöst. Es wurde von 1915 von der staatlichen Forstverwaltung erworden und wird seitdem von ihr unterhalten.

1 Die Außenmauern des ehemaligen Kastells in Simeri, erbaut im 10. Jahrhundert, sind weitgehend erhalten.

Die sichelförmige, natürliche Hafenmole in Messina, auf der direkt hinter der Mariensäule ursprünglich das Kloster San Salvatore stand
Die sichelförmige, natürliche Hafenmole in Messina, auf der direkt hinter der Mariensäule ursprünglich das Kloster San Salvatore stand

2 Das Basilianerkloster San Salvatore wurde in Messina dann mehrfach verlegt; im 16. Jahrhundert ließ Kaiser Karl V. das Kloster auf der sichelförmigen, natürlichen Hafenmole abreißen, um an dessen Stelle eine Festung zu errichten, und errichtete das Kloster an anderer Stelle neu. Nachdem dieses beim Erdbeben 1908 vollständig zerstört war, wurde es ab 1929 an der heutigen Stelle mit der Kirche San Salvatore errichtet und 1964 geweiht. 1986 erfolgte die Vereinigung des ArchimandratsEin Archimandrit (aus griech.„αρχή, Anfang” und „μάνδρα, Unterkunft”) ist in den östlichen und orthodoxen Kirchen der vorgeordnete Vorsteher eines oder mehrer Klöster, entsprechend etwa dem westlichen Erzabt. Er steht hierarchisch über dem Hegumen. Der Begriff wird auch als besonderer Ehrentitel für orthodoxe Priestermönche verwendet. mit dem Erzbistum Messina, seitdem ist die Kirche San Salvatore Konkathedrale des Erzbistums und wird das Kloster von Salesianern genutzt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.04.2022

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 1. Band: A-D. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler und Franz Joseph Heim, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung, Augsburg, 1858
• https://it.wikipedia.org/wiki/Bartolomeo_di_Simeri - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.