Berthold von Weingarten
auch: Bertold
Gedenktag katholisch: 19. September
Name bedeutet: der glanzvoll Waltende (althochdt.)
Berthold war Propst im Kloster Weingarten, 1200
wurde er Abt als Nachfolger von Meingoz. Er war ein Anhänger der
Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.
und HirsauDie Reformen von Hirsau gingen im 11./12. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Hirsau im Schwarzwald. Sie nahmen die Reformen von Cluny auf, ohne aber deren Orientierung auf das zentrale Mutterkloster zu übernehmen. Das Ziel der von Abt Wilhelm verfassten „Consuetudines Hirsaugienses” war die strenge Lebensweise der Mönche wie in Cluny im Hinlick auf Tagesablauf und Liturgie sowie die Organisation der Klostergemeinschaft. Die Rechte der Bischöfe und Vögte wurden - entgegen den ursprünglichen Zielen - nicht eingeschränkt.;
die Ausgestaltung der Klosterkirche, die Feier des Gottesdienstes und die Verehrung der Heiligen - besonders des
Nikolaus von Myra und von Reliquien
waren ihm wichtig. Die Tradition berichtet glaubwürdig, dass er ein kostbares Schaureliquiar für die
Heilig-Blut-Reliquie herstellen ließ, woraufhin die
Wallfahrt großen Zuspruch erhielt. Diese Reliquie wird noch heute alljährlich am
Blutfreitag
- dem Tag nach Christi Himmelfahrt - durch die
Landschaft getragen bzw. geritten; der Blutritt
ist mit 3000 Reitern und 30.000 Pilgern die größte Reiterprozession
Europas, wenn nicht der Welt.
Als begeisterter Verehrer der Maria erließ Berthold für sein Kloster eingehende
Bestimmungen zur Marienverehrung, so mit einer Marienmesse an jedem Samstag und am Vorabend des Hochfestes
Verkündigung des Herrn
, nachdem an diesem Tag 1215 die
im Klosterkirche ausgebrannt war. Zahlreiche
Marien-Miniaturen zieren das in seiner Amtszeit 1217 im neuen Skriptorium entstandene weltberühmte Berthold-Sakramentar,
das wohl für die erneuerte Kirche entstanden ist.
Berthold förderte die Goldschmiedekunst und pflegte gute Beziehungen zu den Staufern. Nach dem großen Brande gelang ihm
der glanzvolle Wiederaufbau. Unter seiner Leitung erlebte das Kloster seine wohl größte kulturelle Blütezeit im
Mittelalter
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.08.2018
Quellen:
•
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Otto Beck / Ingeborg Maria Buck: Barockbasilika Sankt Martin und Sankt Oswald Weingarten. 4. Aufl., Kunstverlag
Josef Fink, Lindenberg 2013
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.