Ceolfrith von Wearmouth
auch: Ceolfrid
englisch: Geoffrey, Jeffrey
Gedenktag katholisch: 25. September
Übertragung der Gebeine: 8. Oktober
Name bedeutet: ?
Ceolfrith, Sohn eines frommen adligen Vaters, wurde im Alter von 18 Jahren Mönch im Kloster Gilling - wohl das heutige Gilling West bei Richmond in Yorkshire - dann in Ripon und nach zehnjährigen Studien von Wilfrith von York zum Priester geweiht. Zusammen mit Benedikt Biscop gründete er 674 das Kloster in Wearmouth - heute Teil der Stadt Sunderland - und wurde dort Prior. Benedikt begleitete er 678 auf dessen Reise nach Rom. Nach der Gründung des Tochterklosters in Jarrow 680, an der Ceolfrith wesentlichen Anteil hatte, wurde er 682 dessen Abt, 689 zusätzlich Abt in Wearmouth; er leitete die Klöster nach der Regel der Benediktiner und machte sie zu Zentren der Gelehrsamkeit und der christlichen Kultur mit einer blühenden Schule, einer berühmten Schreibstube und reichen Sammlungen von Büchern und Kultgeräten.
Nach Benedikt Biscops Tod 690 übernahm Ceolfrid gänzlich dessen Aufgaben und setzte das von diesem begonnene Werk der Verbreitung des Glaubens fort. Am Ende seiner Amtszeit ließ er 600 Mönche in zwei Klostergemeinschaften zurück. Den König der Pikten überzeugte er von der römischen Praxis der Berechnung des Osterfesttermins. Er ließ drei Ausgaben der gesamten Bibel nach dem Text der lateinischen Vulgata des Hieronymus abschreiben; eine davon wollte er 716 nach Rom bringen, nachdem er - alt und krank geworden - seine Ämter niedergelegt hatte, um in Rom zu sterben; unterwegs ereilte ihn der Tod. Die heute wohl wertvollste erhaltene Abschrift der Vulgata kam aber in Rom an.
Ceolfrid wurde zunächst in Langres begraben, seine Reliquien wurden dann nach Jarrow zurückgebracht, schließlich zu Zeiten der dänischen Besatzung nach Glastonbury überführt. Die Lebensgeschichte wurde von einem Mönch aufgeschrieben und auch von seinem Schüler Beda Venerabilis überliefert.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.09.2016
Quellen:
• https://www.newadvent.org/cathen/03536a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. I,
Hamm 1990
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.