Christian Friedrich Schwartz
Gedenktag evangelisch: 13. Februar
Name bedeutet: C: der Christ (griech. - latein.)
F: der Friedensreiche (althochdt.)
Christian Friedrich Schwartz studierte Theologie an der Universität in Halle - ihr Gebäude, die
Ratswaage
, stand vor dem heutigen Ratshof.
Durch den Progessoer August Hermann Francke wurde er dort vom
Pietismus geprägt, schloss sich in den
Francke'schen Anstalten der Dänisch-Halleschen
Mission an und wurde dann Missionar. 1749/50 kam er nach Tranquebar /
Tarangambadi in Indien und lernte dort Sprachen,
er beherrschte Tamilisch, Farsi (Persisch), Hindustani, Englisch und Konkani. Dann zog er durch das Land, zunächst ab 1762
in Trichinopoli / Tiruchchirappalli, ab 1772 in
Tanjavur. Seine freundliche, aber bestimmte Art
und seine beispielgebende Lebensführung machten ihn schnell bekannt und beliebt und verschafften ihm Erfolge.
1767 war Schwartz in den Dienst der anglikanischen Society for
the Propagation of the Gospel in Foreign Parts
eingetreten. Er missionierte bei den Tamilen und auch unter Muslimen,
zugleich wirkte er als Seelsorger der englischen Soldaten. Er organisierte das Schulwesen und die einheimische Kirche, war
als Erzieher des Prinzen Saraboji tätig und verantwortlich für die Ausbildung von Vedanayagam, einem der bedeutendsten
Dicher des Tamil. Eine Zeitlang führte er die Amtsgeschäfte als Diwan
- als Premierminister - am Hof des Radschas von
Tanjavur; in diesem Amt führte er Schutzimpfungen
gegen die Säuglingssterblichkeit und die Seidenraupenzucht zur Minderung der Armut in der Bevölkerung ein. Schwartz war
auch als englischer Agent Friedensvermittler zwischen der Besatzungsmacht und dem mit der französischen Kolonialmacht
verbündeten Herrscher Haidar Ali von Mysore.
Schwartz' tanjorische Kirche wuchs auf über 2000 Menschen, die Grundlage der Kirche von Südindien basiert auf seinem
Werk. Seine Schrift Verteidigung der Mission
von 1794 hat eine große Rolle dabei gespielt, dass ab 1833 in Indien
mehrere Missionare aus dem Westen arbeiten konnten. Der Königspriester von
Tanjavur
Genannte und Mitbegründer der
Kirche von Tinnevelly war nach
Bartholomäus Ziegenbalg der einflussreichste Mitarbeiter der
Dänisch-Halleschen Mission.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.10.2023
Quellen:
•
• Werner Raupp. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IX, Herzberg 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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