Ökumenisches Heiligenlexikon

Cyprian von Antiochia

2 Gedenktag katholisch: 26. September
Gedenktag IV. Klasse      Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Feste der IV. Klasse können außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) statt der Tagesliturgie gefeiert werden, müssen aber nicht gefeiert werden, sondern können stattdessen auch nur kommemoriert werden (dann wird das zweite oder dritte Gebet von dem Gedenktag IV. Klasse genommen, während die übrigen Texte vom Tag sind).

2 Gedenktag orthodox: 1. Oktober, 2. Oktober

1 Gedenktag armenisch: 2. Oktober
liturgische Feier am 2. Montag nach dem Verklärungssonntag

1 Gedenktag koptisch: 18. September

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 18. September

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 15. Februar, 15. Juni, 2. Oktober

Name bedeutet: von Zypern stammend (latein.)

Bischof von Antiochia, Märtyrer
* in Antiochia in Pisidien, heute Ruinen bei Yalvaç in der Türkei
um 304 in Nikomedia, heute Ízmit in der Türkei


Cyprian, ein heidnischer Zauberer, wurde der Legende zufolge in Antiochia in Pisidien von einem in Justina verliebten Jüngling beauftragt, ihm bei der Werbung um ihre Gunst zu helfen, denn sie hatte alle seine Heiratsanträge abgehnt, da sie sich mit Christus verlobt habe. Cyprian versuchte, den Auftrag zu erfüllen und verliebte sich dabei selbst in Justina; nun wollte er sie erst recht mit allen Mitteln seiner Zauberkunst für sich gewinnen, sie aber widerstand allen Versuchungen und bewahrte sich jeweils mit dem Zeichen des Kreuzes, das sie über sich machte. Cyprian erkannte seine Ohnmacht, verbrannte seine Zauberbücher - so wie beim Auftreten von Paulus in Ephesus (Apostelgeschichte 19, 19) -, bekehrte sich, wurde getauft, dann Diakon und schließlich Bischof von Antiochia.

In der Diokletianischen Verfolgung wurden Cyprian und Justina zusammen mit Theoktistos (Theognitus) ergriffen, nach Nikomedia gebracht und in einen mit geschmolzenem Pech gefüllten Kessel geworfen, was sie aber überlebten; ein heidnischer Priester wollte Cyprian und Justina nun ihre Kraft nehmen, aber er verbrannte selbst im herausschlagenden Feuer. Nun ließ man die drei enthaupten.

Die Legende ist unhistorisch, in den Bischofslisten von Antiochia gibt es keinen Cyprian; der Name wurde möglicherweise von Cyprian von Karthago entlehnt, mit dem Cyprian gelegentlich verwechselt wurde.

Die zunächst um 350 entstandenen Legende der Bekehrung von Justina und Cyprian wurde vor 379 erweitert durch eine Darstellung ihrer Buße, schließlich um 400 durch die Schilderung ihres Bekennermutes und ihrer Leiden. Kaiserin Eudokia fasste um 450 die drei Legenden zusammen in metrischen Versen Über den heiligen Cyprian, von denen 801 Hexameter erhalten sind. Auch Gregor von Nazianz und Prudentios priesen das Vorbild von Cyprian und Justina, die Legende wurde auch in Lateinisch, Griechisch, Arabisch und Äthiopisch verbreitet. Pedro Calderón benutzte sie für sein 1663 erschienenes Schauspiel El mágico prodigioso, Der wundertätige Magus, die 1816 auf Deutsch erschien und 1864 von Joseph Rheinberger vertont wurde. Sie war auch eine Quelle für die Faust-Sage, nach der Johann Wolfgang von Goethe für seine Tragödie Faust schrieb.

Angebliche Reliquien liegen auch in Rom.

In der armenischen Kirche wird Cyprian mit Cyprian von Karthago identifiziert und deshalb besonders liturgisch verehrt.

Patron gegen Dämonen, Verhexung und andere Übel

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.08.2021

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 2. Herder, Freiburg im Breisgau 1994
• Adolf Lumpe. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.