Dada und Gefährten

Dada war, so die Überlieferung, ein naher Verwandter des Königs Schapur II. und hoher Beamter am persischen Hof. Als in der Verfolgung der Christen unter Schapur dieser erfuhr, dass Dada Christ sei, beauftragte er seinen Beamten Adramelech, dies zu untersuchen, und der stellte fest, dass die Beschuldigung zutrifft. Deshalb sollte Dada ins Feuer geworfen werden und Schapur beauftragte seinen Sohn Gabdelas (Gobdelaas, Govdelaas, Gobdahala, Habeddai, syrischer Name: ܓܘܒܪܠܗܐ - Gūbarlāhā), die Hinrichtung durchzuführen. Aber die Flammen erloschen wundersamer Weise. Als dies auch beim zweiten Versuch der Hinrichtung geschah, bekehrte sich Gabdelas ob des Wunders zum Christentum, deshalb ließ Schapur auch seinen Sohn ins Gefängnis werfen und durch seinen Beamten Gargalos foltern, damit Gabdelas dem neuen Glauben abschwöre. Gabdelas Schwester Kasdoa (Kasdia, Kazdoa, Kazdoia, Casdoe, Kazoy, syrischer Name: ܩܙܘ - Qazo) besuchte nun ihren Bruder im Gefängnis und wurde ebenfalls bekehrt. Nach vielen weiteren Foltern, die Gabdelas Dank der Hilfe von Engeln überstand, wurde er an Pferde gebunden und so über spitze Felsen geschleift, dass sein Körper in viele einzelene Fleischfetzen zerriss.

Die zwei christlichen Priester Dadies und Audies waren Zeugen all dieser Leiden von Gabdelas und schrieben sie heimlich auf; nach seiner Hinrichtung kauften sie die Fleischstücke zu einem hohen Preis und nahmen sie zusammen mit ihrem Diakon Armazadak mit nach Hause, wickelten sie in aromatische Kräuter und Laken und begruben sie. Schließlich erschien Gabdelas den beiden Priestern in einer Vision und beauftragte sie, ins Gefängnis zu gehen und seiner Schwester Kasdoa die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. zu überreichen, unmittelbar danach starb sie.

Dann wurde auch Dada, der Verwandte des Königs, nach verschiedenen Qualen in Stücke geschnitten und so getötet. Mitchristen nahmen auch die Teile seines Körpers auf und begruben sie ehrenvoll.

In mancher Überlieferung wird Kasdoa (Kasdia) als Dadas Frau und Gabdelas (Gobdelaas) als Sohn der beiden bezeichnet und von einer Enthauptung mit dem Schwert erzählt.

In derselben Verfolgung starb eine Frau namens Gudelia, weil sie viele Perser zum Glauben an Christus bekehrte: Sie wurde festgenommen, gefoltert und, da sie sich weigerte dem Feuer zu opfern, viele Jahre gefangen gehalten, wobei sie aus Mangel an Nahrung Hunger litt. Schließlich wurde ihr die Haut bei lebendigem Leib - wie bei Bartholomäus - abgezogen.

König Schapur II. ließ die Christen in Persien aus politischen - nicht wirklich aus den auch von Schapur formulierten religiösen - Gründen verfolgt, nachdem sein Versuch fehlgeschlagen war, aus dem Katholikat von Seleukia-Ktesiphon - den heutigen Ruinen bei Bagdad im Irak - eine von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - unabhängige christliche Kirche zu bilden, denn er wollte die Unabhängigkeit vom römischen Reich unter Kaiser Konstantin betonen.

Nach der KalenderreformNach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. wurden Dada und seine Gefährten im Martyrologium Romanum von 2001/2004 gestrichen.