Demetrius II. von Moskau
russischer Name: Dimitri
Gedenktag orthodox: 15. Mai, 19. Oktober
Übertragung der Gebeine von Uglich nach Moskau: 3. Juni
Name bedeutet: Sohn der (griechischen Erdgöttin) Demeter (griech. - russisch)
Dimitri war ein Sohn von Zar Iwan IV., dem Schrecklichen
aus dessen siebter Ehe - wobei die
Russisch-Orthodoxe Kirche nur drei Ehen erlaubte; Dimitris Thronansprüche
waren also fragwürdig. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Dimitris älterer Halbbruder Feodor die Regierung, wobei aber
sein Schwager Boris Godunov tatsächlich die Macht ausübte. Weil Feodor kinderlos blieb, wäre Dimitri als Thronnachfolger
in Frage gekommen; um dies zu verhindern, verbannte Godunow Dimitri samt seiner Mutter nach
Uglich/Uglitsch. Dort starb er unter mysteriösen
Umständen an einer Stichwunde.
Wenige Jahre später trat in Moskau ein Mann auf, der angab, Dimitri zu sein; er hieß nach den ungeklärten Spekulationen tatsächlich Grigorij Otrepjew und war ein früherer Mönch aus dem Moskauer Kloster Tschudow, ein Agent der Jesuiten oder einer des polnischen Königs. 1605, in der Zeit der Wirren im russischen Reich, bestieg er nach einem Bürgerkrieg gegen Boris Godunow den Zarenthron. Unter dem Einfluss seiner polnischen Frau Marina holte er zahlreiche katholische Polen ins Land. Am 17. Mai 1605 kam es in Moskau zu Pogromen der Bevölkerung gegen die Polen; der Initiator, Wassili Schuski, drang in den Kreml ein, folterte Dimitri zu Tode und wurde am 19. Mai zum Zaren ausgerufen.
Ein zweiter vorgeblicher Dimitri konnte nach Wassili Schuiskis Thronbesteigung mit seinen Truppen einen großen Teil des Landes unter seine Kontrolle bringen und nur mit Hilfe schwedischer Truppen besiegt werden.
Dimitris Gebeine wurden 1606 nach Moskau überführt. In der Russisch-Orthodoxen Kirche wurde er schon bald als Heiliger verehrt
Im Drama Boris Godunow
von Alexander Puschkin und in der darauf basierenden Nationaloper
von Modest
Mussorgski wurden die Geschehnisse verarbeitet, Friedrich Schiller und Friedrich Hebbel hinterließen Dramenfragmente mit
dem Titel Demetrius
.
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Demetrius II. von Moskau
Wikipedia: Artikel über Demetrius II. von Moskau
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Alexander Roussel
Gaudiosus von Salerno
Epimachus
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.05.2021
Quellen:
• http://www.adm.yar.ru/english/section.aspx?section_id=72 nicht mehr erreichbar
• Chronik-Kalender 2006, Harenberg, Dortmund 2005
• https://de.wikipedia.org/wiki/Myschkin - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.