Dominikus von der Gottesmutter Barberi
italienischer Name: Domenico della Madre di Dio Barberi
Gedenktag katholisch: 27. August
gebotener Gedenktag im Passionistenorden: 26. August
nicht gebotener Gedenktag in England: 26. August
Name bedeutet: dem Herrn gehörend (latein.)
Dominikus Barberi schloss sich 1814 als Laienbruder dem Passionistenorden an mit dem Ordensnamen Dominikus von der Gottesmutter. Nach seiner theologischen Ausbildung wurde er 1818 zum Priester geweiht und wirkte ab 1821 als Lektor in der Niederlassung des Ordens im Konvent Sant'Angelo bei Vetralla nahe Viterbo.
Dominikus von der Gottesmutter kam dann ans Generalat an Santi Giovanni e Paolo in Rom und als Lektor ins Kloster in Ceccano bei Frosinone, zudem trat er als Verfasser moraltheologischer und ökumenischer Arbeiten hervor. 1824 wurde ihm die Berufung zuteil, als Glaubensbote nach England zu gehen.
Auf dem Weg nach England gründete Dominikus zusammen mit anderen 1840 das erste Kloster des Ordens außerhalb Italiens
in Ere bei Tournai in Belgien und 1842 dann
das erste Kloster des Ordens in England in Aston
- dem heutigen Stadtteil von Birmingham - und wurde dort Ordensprovinzial. Er wollte England wieder zum Katholizismus
bekehren, erreichte den Übertritt vieler Anglikaner zur katholischen Kirche, vertiefte den Kontakt der englischen
Katholiken zu Rom und wird deshalb auch der
Apostel Englands im 19. Jahrhundert
genannt. 1845 nahm er John
Henry Newman in die katholische Kirche auf.
Dominikus verfasste philosophische Werke in der Tradition von Thomas von
Aquin, dessen von ihm bewunderte Lehren er auf dem Hintergrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse fruchtbar machen
wollte. Im Streit zwischen Molinisten - den Anhängern der Lehren des Jesuiten Luis de
Molina, der eine Bedingtheit der göttlichen Gnade mit Rücksicht auf den vorausgewussten Willen des Menschen vertrat - und
den Thomisten entwarf Dominikus als Versuch der Vermittlung den Begriff der praemotio physica indifferente
, der von
Gott dem Menschen vorausgegebenen, aber (noch) unentschiedenen Seinsmöglichkeiten
.
Kanonisation: Dominikus wurde am 27. Oktober 1963 von Papst Paul VI. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 17.06.2022
Quellen:
•
• Detlef Peitz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Internet-Ausgabe (2012)
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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