Ökumenisches Heiligenlexikon

Edmund von Abingdon

auch: von Canterbury
auch: Edmund Rich 1

1 Gedenktag katholisch: 16. November
nicht gebotener Gedenktag in England
Bestattung in Pontigny im Jahr 1315: 14. April
Gedenktag in Abingdon: 30. Mai
Übertragung der Gebeine. 9. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Zisterzienserorden: 20. November

1 Gedenktag anglikanisch: 16. November

Name bedeutet: Schützer des Besitzes (althochdt.)

Erzbischof von Canterbury
* um 1175 in Abingdon bei Oxford in England
16. November 1240 in Soissy-sur-Seine in Frankreich


Edmund, Sohn eines Kaufmanns, wurde an der Klosterschule der Benediktiner in seiner Heimatstadt ausgebildet, studierte in Paris Philosophie und Theologie und lehrte dann an der Universität in Oxford. 1222 wurde er Kanonikus und Schatzmeister der Kathedrale von Salisbury, ab 1227 profilierte er sich in England als Kreuzzugsprediger. 1233 wurde er zum Erzbischof von Canterbury erhoben. Er führte ein strenges, bußfertiges Leben und zeichnete sich durch Wohltätigkeit aus. 1236 erließ er wichtige Reformbestimmungen, 1237 hielt er in London eine Synode ab, auf der der päpstliche Gesandte Otto Candidus zur Romtreue mahnen konnte und die die Strukturen der englischen Kirche festigte. Unbeugsam vertrat Edmund kirchliche Disziplin und die Rechte der Kirche gegenüber dem König, was ständige Konflikte mit König Heinrich III. und dem eigenen Domkapitel zur Folge hatte. Ende 1237 reiste er nach Rom, um den Papst um Unterstützung für seine Reformen zu bitten, der aber forderte von ihm nur finanzielle Unterstützung für seinen Krieg gegen Kaiser Friedrich II., die Edmund und mit ihm andere englische Prälaten 1240 schließlich mit einem Fünftel der geforderten Summe gewährte. Sein Speculum Ecclesie, Kirchenspiegel war eine im späten Mittelalter viel gelesene Einführung in das geistliche Leben.

Altarbild: Edmund erweckt ein totgeborenes Kind zum Leben, damit es getauft werden kann, 16. Jahrhundert, in der Kirche in Chaource bei Troyes
Altarbild: Edmund erweckt ein totgeborenes Kind zum Leben, damit es getauft werden kann, 16. Jahrhundert, in der Kirche in Chaource bei Troyes

Als dann erneutneut eine Geldforderung des Papstes eintraf, zog Edmund sich davon und vom geringen Erfolg seiner Reformbemühungen enttäuscht zurück ins Zisterzienserkloster nach Pontigny. Wohl auf dem Weg zu einer erneuten Reise nach Rom starb er im Augustiner-Chorherren stift in Soissy-sur-Seine.

Edmunds Grab befindet sich in der Abteikirche in Pontigny. Bald schon wurde er als Märtyrer verehrt, weil er im Exil starb, zahlreiche englische Pilger, unter ihnen auch König Heinrich III., suchten den Schrein in Pontigny auf. In seinem Geburtsort wurde Edmund eine Kapelle erbaut und an einem 30. Mai geweiht.

Häufig wird Edmunds Name als Edmund Rich wiedergegeben. Dieser Name wurde zu seinen Lebzeiten nie für ihn gebraucht sondern Rich, Reich, war ein Schimpfwort, das gelegentlich auf seinen Vater, der Kaufmann war, angewandt wurde.

Kanonisation: Am 16. Dezember 1246 wurde Edmund durch Papst Innozenz’ IV. heiliggesprochen.

1 Den Beinamen Rich, der einen reichen Mann bezeichnet, trug Edmund nie zu Lebzeiten.

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Catholic Encyclopedia

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.12.2023

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985
• https://www.newadvent.org/cathen/05294a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://en.wikipedia.org/wiki/Edmund_Rich - abgerufen am 19.07.2023
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.