Ökumenisches Heiligenlexikon

Edmund von Ostanglien

auch: der Märtyrer

1 Gedenktag katholisch: 20. November
Übertragung der Gebeine: 30. März, 29. April, 10. Juni, 12. August

1 Gedenktag anglikanisch: 20. November

1 Gedenktag orthodox: 20. November

Name bedeutet: Schützer des Besitzes (althochdt.)

König von Ostanglien, Märtyrer
* 841 (?) in England
870 in Hægelisdun, heute Hoxne bei Norwich (?) in England


Edmund wurde 855 König der Ostangeln, gekrönt durch Humbert von Ostangelien. Edmund wurde gerühmt wegen seines Einstehens für das religiöse, sittliche und materielle Wohl seines Landes. Die Legenda Aurea erzählt, wie Edmund als besonderer Verehrer des Johannes keinem etwas versagte, der ihn in dessen Namen bat. Einem bittenden Pilger gab Edmund demnach seinen Ring. Als ein englischer Ritter sich auswärts zur Heimreise rüstete, überreichte ihm ein Pilger einen Ring mit der Bitte, diesen dem König von England zu überbringen und ihm zu sagen, es sende ihm dies der, um dessentwillen er den Ring erhalten habe.

Als 869/870 die Wikinger ins Land einfielen wurde Edmund gefangen genommen; er sollte seinen Glauben aufgeben; wegen seiner Glaubenstreue erlitt er Folter und - mit Pfeilen beschossen und schließlich enthauptet - den Märtyrertod. Die Überlieferung erzählt, dass sein Kopf in den Wald geworfen, aber dank eine Wolfes wiedergefunden wurde.

Die älteste der Lebensgeschichten über Edmund verfasste 985 bis 987 Abbo von Fleury. Edmunds Gebeine wurden 903 nach Beodricsworth - dem heute nach ihm benannten Bury Saint Edmunds - übertragen, es entwickelte sich eine große Verehrung als Märtyrer und eine Wallfahrt, schon um 900 wurden Münzen mit seinem Namen geschlagen; 1020 wurde zur Verwahrung seiner Reliquien das Benediktinerkloster erbaut, das in der Reformation 1539 aufgelöst und dann abgetragen wurde, die Grundmauern sind heute als Denkmal restauriert. Laut einer Quelle von 1697 hatten die Mönche Edmunds Reliquien vor der Auflösung des Klosters in einer eisernen Truhe verstaut und sie an unbekannter Stelle auf dem Klostergelände vergraben. 2018 wurde damit begonnen, sie im ehemaligen Friedhof vor der ehemaligen Klosterkirche zu suchen.

Attribute: mit Bär, Pfeilen und Wolf
Patron gegen Pest

Catholic Encyclopedia





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.06.2021

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• https://en.wikipedia.org/wiki/Edmund_the_Martyr - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/ruht-der-heilige-edmund-unter-einem-tennisplatz - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.