Eduard Kaźmierski
polnischer Name: Edward
Gedenktag katholisch: 24. August
nicht gebotener Gedenktag bei den Salesianern Don Boscos: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
Name bedeutet: Hüter des Besitzes (althochdt.)
Eduaard Kaźmierski kam aus einer armen Familie, sein Vater war Schuster. Nach Beendigung der Grundschule musste er in einem Geschäft und dann in einer Mechanikerwerkstatt arbeiten. Er kam schon bald ins Oratorium der Salesianer Don Bosco's in seiner Heimatstadt Posen/Poznań und konnte dort seine außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten entwickeln, er sang gerne in der Kirche im Chor oder als Solist und schrieb mit 15 Jahren bereits erste eigene Kompositionen. In diesem Alter nahm er auch an einer Wallfahrt zur schwarzen Madonna nach Częstochowa teil und legte zu Fuß eine Entfernung von 500 km zurück. Er war Leiter der Don-Bosco-Gruppe.
Zusammen mit seinen Freunden aus dem Oratorium, Ceslaus Jóźwiak, Franz Kęsy, Eduard Klinik und Jarogniew Wojciechowski wurde Kaźmierski in der faschistischen Besatzungszeit der Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, im September 1940 verhaftet, zum Tode verurteilt und 1942 in der Richtstätte am Münchner Platz in Dresden hingerichtet.
Kanonisation:
Die Fünf
, wie man sie nannte, sprach Papst Johannes Paul II. am
13. Juni 1999 zusammen mit insgesamt 108 Märtyrern des Zweiten Weltkriegs in Polen
selig.
Worte des Seligen
Eduard Kazmierski schreibt in sein Tagebuch:
Wir wurden festgenommen, unter dem Vorwurf, einen Landesverrat vorbereitet zu haben, also einer geheimen
Organisation anzugehören. Den Geschmack der Folter habe ich im ‚
Haus des Soldaten
‛ in
Poznań kennengelernt, wo sich der Sitz der
Gestapo befindet. Wir verbrachten dort keine vierundzwanzig Stunden, aber dies waren die schwersten Tage meines
Lebens. Der nächste Ort der Tortur war das berühmte Fort VII in Poznan, wo wir beinahe vier Wochen verbrachten. Vier
Wochen der unablässigen Misshandlungen an uns und der Unsicherheit über das weitere Leben. Niemand, der durch das
Tor dieses düsteren Gebäudes schritt, wusste, ob er es wieder lebend verlassen würde. Wir verließen es, um ins
Gefängnis an der Mlynska-Straße zu kommen. Mut zum Durchhalten im Fort VII gab uns das gemeinsame Gebet, leise
gesummte Lieder und Rosenkränze, die uns bei der ersten Durchsuchung
abgenommen und in den Mülleimer geworfen wurden, die wir aber dank der Unaufmerksamkeit der Gestapo-Leute wiedererlangen
konnten. Sie sind für uns zur wertvollsten Erinnerung an die Zeit der Freiheit geworden. An der Mlynska-Straße wurde
ich nach einem kurzen gemeinsamen Aufenthalt mit meinen Freunden in eine Zelle geworfen, in der mehrere gewöhnliche
Verbrecher waren. Sie schauten mich verwundert an, wenn ich zum Gebet niederkniete oder den Rosenkranz herausholte.
Aber einige Male sang ich etwas Lustiges für sie, und sie fingen sogar an, mich zu mögen. Der nächste Ort unseres
Herumirren durch die Gefängnisse war Wronki.
Dort trafen wir am 16. November 1940 ein. Hier wurden wir zu echten
Gefangenen. Man schor uns die Köpfe und
gab uns Sträflingsanzüge.
Quelle: Liebt einander. Katholische Evangelisationszeitschrift, Nr. 2/2015, S. 11 - 17
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
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- zuletzt aktualisiert am 16.09.2023
Quellen:
• http://www.st-paulus-dresden.de/selige_fuenf.htm
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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