Einhard
auch: Einhart
Gedenktag katholisch: 14. März
Name bedeutet: starkes Schwert (althochdt.)
Einhard erhielt seine Ausbildung am Kloster -
an der Stelle des heutigen Domes - in Fulda, wo er 788 und 791 als Urkundenschreiber bezeugt ist, und ab 794 am
Königshof in Aachen. Er gehörte schon 796 dem
Gelehrtenkreis an, der Karl den Großen beriet, und wurde im selben Jahr
Leiter der Hofschule als Nachfolger seines Lehrers Alkuin. Neben seiner
Gelehrsamkeit wird v. a. seine Kunstfertigkeit gerühmt, die ihm den Beinamen Bezalel
- nach dem Werkmeister der
Stiftshütte in 2. Mose 35, 30 - einbrachte, was auf seine Oberleitung der Bauten am Karlshof hinweist; zudem leitete er den
Bau der hölzernen Rheinbrücke - etwas südöstlich
der heutigen Theodor-Heuss-Brücke - in Mainz, die allerdings schon 813 durch Brandstiftung - wohl durch Fährleute, die in
Sorge um ihre Existenz waren - abbrannte. Einhards allseits gerühmte Lauterkeit und Zuverlässigkeit sicherten ihm das
Vertrauen Karls, der ihm auch wichtige Gesandtschaften übertrug; 806 sandte er ihn nach
Rom, um die Zustimmung des Papstes zur
Reichsreform einzuholen. 813 forderte er Karl im Namen der Großen des Reiches auf, seinen Sohn Ludwig zum Mitkaiser zu
erheben.
Nach Karls Tod 814 konnte Einhard am Hof bei König Ludwig dem Frommen bleiben und erzog dessen Sohn Lothar, dem er nach dessen Erhebung zum Mitkaiser 817 auch als Berater diente. Ludwig übertrug Einhard die Leitung der Klöster St. Peter und St. Bavo in Gent, St. Servatius in Maastricht, St-Cloud bei Paris, St-Wandrille in der Normandie, San Giovanni Battista - heute die Kirche San Giovanni Domnarum - in Pavia, St. Peter in Fritzlar sowie Steinbach im Odenwald, denen er als Laienabt vorstand.
815 erhielt Einhard und seine Gemahlin Imma von Kaiser Ludwig Güter in Steinbach - heute ein Stadtteil von Michelstadt - im Odenwald und in Obermühlheim im Maingau - dem heutigen Seligenstadt. Nachdem es ab 822/823 zu Auseinandersetzungen der Söhne des Kaisers um die Nachfolgefrage gekommen war und Einhards Bemühungen, den Frieden zu erhalten, erfolglos blieben, zog er sich mehr und mehr von den Reichsgeschäften zurück, um sich nun um die Gründung und den Ausbau eines Klosters auf den neuen Besitztümern in der alten Heimat zu kümmern. In Steinbach ließ er deshalb bis 826 die Basilika erbauen, die ihm und seiner Frau Imma auch als Grablege dienen sollte. 827 erwarb er aus Rom die Reliquien von Marcellinus und Petrus.
Wunder gaben den Ausschlag, dass diese nicht wie geplant in
Steinbach verblieben, sondern im Januar 828 nach
Obermühlheim - das heutige Seligenstadt - weitergeleitet wurden, wo Einhard dann die dortige
Abtei gründete, und die beiden zu Schutzpatronen
des Karolingerreiches erklärt wurden. 830 bat Einhard den Kaiser um Unterstützung für die Bauten und den Unterhalt derer,
die bei den Leibern der hl. Märtyrer Gott dienen werden
, gleichzeitig auch um Entbindung von seinen weltlichen Aufgaben.
Er widmete sich nun ganz der Leitung des Benediktinerklosters Seligenstadt und
verfasste die von Liebe und Bewunderung geprägte monumentale Biografie von Karl
dem Großen sowie eine ausführliche Schilderung vom Erwerb der Märtyrerreliquien
und die damit verbundenen zahlreichen Visionen und Wunder.
Einhard wurde dann nicht in Steinbach, sondern in der Basilika seines Klosters Seligenstadt, der größten erhaltenen Basilika aus karolingischer Zeit, bestattet.
Schriften von Einhard und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Der
Dom in Fulda ist täglich von 10 Uhr
bis 17 Uhr - sonntags erst ab 11.30 Uhr - zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Die Basilika in Steinbach ist von April bis
Oktober täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr, im Winter - aber nicht von Januar bis Mitte Februar - von 12 Uhr bis
16 Uhr geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.03.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_di_San_Giovanni_Domnarum - abgerufen am 19.03.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.