Ökumenisches Heiligenlexikon

Emil Szramek

deutscher Taufname: Emil Michael Schramek

1 Gedenktag katholisch: 13. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
gebotener Gedenktag im Erzbistum Katowice / Kattowitz: 12. Juni

Name bedeutet: der Eifrige (latein.)

Priester, Märtyrer
* 29. September 1887 in Tworkau, heute Tworków bei Racibórz in Polen
13. Januar 1942 in Dachau in Bayern


Emil Schramek wuchs ab seinem 7. Lebensjahr bei seiner Mutter Josephine geb. Kandzior auf, nachdem sein Vater August auf der Suche nach besserer Arbeit nach Amerika ausgewandert war. Nach dem Besuch der Schule studierte er von 1907 bis 1910 Theologie in Breslau / Wrocław und wurde 1911 dort zum Priester geweiht. Er wurde 1912 Pfarrer in Tichau - dem heutigen Tychy -, war interessiert an sozialen und politischen Fragen und engagierte sich für den deutsch-polnischen Dialog. 1916 promovierte er über die Kollegiatskirche des Heiligen Kreuzes in Oppeln / Opole. 1926 kam er als Pfarrer an die große Gemeinde Unbefleckte Empfängnis der allerseligsten Jungfrau Maria in Katowice, 1927 wurde er zum Kanoniker des Domkapitels und Kanzler des bischöflichen Ordinariats ernannt. Dort wurde ihm der Bau der neuen Kathedrale des erst 1922 nach der Angliederung Oberschlesiens an Polen gegründeten Bistums Kattowice anvertraut. Zudem befasste er sich auch mit der Kunst Schlesiens und veröffentlichte theologische, soziale und historische Schriften.

Nach der Besetzung durch Deutschland war Emil Szrameks kritischer und offener Geist nicht genehm. Am 8. April 1940 wurde er verhaftet und am Tag darauf ins Konzentrationslager nach Dachau gebracht. Am 25. Mai kam er über das Konzentrationslager bei Mauthausen ins Konzentrationslager Gusen bei Linz, am 8. Dezember wieder zurück ins KZ Dachau. Versuche der bischöflichen Kurie und eine Intervention des päpstlichen Nuntius, seine Freilassung zu erwirken, scheiterten. Anfang 1942 war er durch die Haftbedingungen so ausgezehrt, dass er auf die Krankenstation verlegt wurde; dort übergoss ihn ein Pfleger im Waschraum mit eiskaltem Wasser und ließ ihn so auf dem Boden liegen. Am nächsten Morgen wurde er dort erfroren aufgefunden.

Ungefähr 30 Briefe Emil Szrameks aus der Haft sind erhalten. Sie zeugen von Emil Szrameks unerschütterlichem Glauben und seiner standhaften Hoffnung auf Gott, atmen Vertrauen in die Kraft des Gebetes und sind voll inneren Friedens. Er akzeptierte sein Leiden als Sühne für das moralische Versagen vieler Menschen; Leiden sollte nicht als Mangel verstanden werden, sondern als eine Gnade des Herrn, der uns erlaubt, an seinem Leiden teilzuhaben.

Kanonisation: Emil Szramek ist einer der 108 polnischen Märtyrer, die am 13. Juni 1999 von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen wurden.

Die Gedenkstätte ehemaliges Konzentrationslager bei Mauthausen ist zwischen März und Oktober täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr und zwischen November und Februar von 9 Uhr bis 15.45 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. (2019)
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 04.02.2024

Quellen:
• http://de.zenit.org/articles/emil-szramek-1887-1942 nicht mehr erreichbar
• Monika Neudert, www.selige-kzdachau.de mit Dank an Klemens Hogen-Ostlender, E-Mail vom 2. Januar 2018

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.