Ökumenisches Heiligenlexikon

Enda von Aran

auch: Endeus, Éanna, Éinne, Endeus

1 Gedenktag katholisch: 21. März
nicht gebotener Gedenktag in Irland

Name bedeutet: der Vogelgleiche (gälisch-irisch)

Fürst, Mönch, Priester, Klostergründer und Abt auf Inishmore
* um 450 in der Grafschaft Meath in Irland
um 536 auf Inishmore in Irland


Enda war der Sohn des Fürsten Conall Derg von Airgíalla / Oriel in Ulster. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er das Fürstentum und bekämpfte seine Feinde, bis ihn seine Schwester, die Äbtissin Fanchea von Rossory, bekehrte und ihn bewog, die Waffen niederzulegen; als Gegenleistung erbat er sich eine der Jungfrauen ihres Kloster zur Ehefrau. Aber noch vor der Heirat starb die Jungfrau und Fanchea führte ihren Bruder zu deren Leichnam um ihm klarzumachen, dass auch er dem Tod und dem Jüngsten Gericht ausgesetzt sei. Beeindruckt trat er ins Kloster von Ailbe in Emly ein und begann seine Ausbildung zum Priester, die er in Rosnat - dem heutigen Whithorn - im von Ninian gegründeten Casa Candida abschloss.

Ruinen auf Inishmore
Ruinen auf Inishmore Foto: Jonathan Wilkins

Nachdem er nach Irland zurückgekehrt war, baute Enda eine Kirche in Drogheda. Um 484 gab ihm sein Schwager Aengus, der König von Munster, die Aran-Insel Inishmore zum Bau eines Klosters, es gilt als das erste Kloster in Irland. Dort lebten Endas Mönche nach dem Vorbild der ägyptischen Wüstenväter in äußerster Askese mit Handarbeit in der Landwirtschaft und beim Fischen, mit Gebet, Fasten und Bibelstudium; sie schliefen in Einzelzellen auf dem Boden und aßen schweigend. Enda teilte die Insel in zwei Häften auf, jede hatte ihre eigene Kirche; in der östlichen Hälfte lag das Kloster, in der westlichen lebten Anhänger, die noch kein Gelübde abgelegt hatten; später erfolgte auch der Bau eines Refugiums.

Noch zu Endas Lebenszeit wurde die Klostersiedlung auf Inishmore zu einem bedeutenden Wallfahrtsort und ein Zentrum für die Christianisierung der Gegend. Brendan „der Reisende” wurde hier angeblich für seine Seefahrt gesegnet. Ab 534 lebte Ciarán von Conmacnoise hier und arbeitete in der Landwirtschaft, bis - der Legende zufolge - Enda ihn wegschickte, weil er zu höherem berufen sei. Finnian von Moville war hier Mönch bevor er die Insel verließ, um das Kloster Moville auf Inishowen zu gründen. Auch == Carthago der Ältere besuchte Enda auf Inishmore.

Eine Legende erzählt, dass == Brecan, der ebenfalls ein Kloster auf der Insel Inishmore gebaut hatte, mit der Aufteilung des Landes nicht zufrieden war; Enda vereinbarte mit ihm, dass jeder von seinem Ende aus auf die Mitte der Insel zugehe, der Treffpunkt sollte die neue Grenze sein; aber Brecan lief schon früher los als zur vereinbarten Zeit, um ein größeres Stück Land zu erhalten; auf Endas Gebet blieben Brecans Füße dann im Schlamm stecken und Enda erhielt das meiste Land. Eines Tages überfiel der Heide Corbanus die Klosterinsel und brachte alle Güter und Menschen ans Festland; dort traf er auf Enda und wollte sich herausreden und Enda täuschen indem er ihm sagte, dass alle Güter als Geschenk für seine Insel vorgesehen seien, aber die altersschwachen Boote sie nicht hätten tragen können; mit einem Schlag aber kamen Menschen und Güter wieder auf Inishmore an.

Inishmore und die Aran-Insel wurden zu einer Art Mini-Athos mit einem Dutzend Klöster. Zusammen mit Finnian von Clonard gilt Enda als Vater des irischen Mönchtums. Er wurde in seinem Kloster auf Inishmore bestattet. Über Enda erzählte um 800 das Martyrologium von Ængus, aber vieles an seiner Geschichte ist legendär. Das Kloster auf Inishmore wurde dann durch die Wikinger zerstört, viele der Steine aus den Ruinen wurden um 1650 unter Oliver Cromwell für Befestigungsanlagen verwendet, einige Reste sind erhalten.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.08.2019

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Enda_of_Aran - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.