Esther
hebräischer Name: אֶסְתֵּר
Gedenktag katholisch: 24. Mai
Gedenktag evangelisch: 24. Mai (LCMS)
Gedenktag orthodox: vorletzter Sonntag im Advent
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 20. Dezember
Name bedeutet: der Stern (persisch)
Esther war eine Verwandte des Juden Mordechai in Susa - heute Ruinen bei Shush im Iran. Sie wurde Gattin des Perserkönigs Assuerus (Artaxerxes, Xerxes I., Ahasver - er regierte 485 - 465 v. Chr.), nachdem der seine Frau Vasthi verstoßen hatte. Durch ihren mutigen Einsatz bei ihrem Mann rettete sie ihr Volk vor der Vernichtung, die der Großwesir Aman schon geplant hatte.
Esther ist die Hauptfigur des gleichnamigen Buches im Alten TestamentWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde., das auf Grund historischer Erinnerungen an drohende Vernichtung in der Perserzeit entstand als Festlegende für das Purimfest, das als Fest der Errettung vor Gefahr im Stile eines jüdischen Karnevals gefeiert wird.
Bauernregeln:
Lein, gesät an Esthern, / wächst am allerbesten.
Worte von Esther
Esthers Gebet, bevor sie vor den König tritt:
Herr, unser König, du bist der Einzige. Hilf mir! Denn ich bin allein und habe keinen Helfer außer dir; die Gefahr steht
greifbar vor mir. Von Kindheit an habe ich in meiner Familie und meinem Stamm gehört, dass du, Herr, Israel aus allen
Völkern erwählt hast; du hast dir unsere Väter aus allen ihren Vorfahren als deinen ewigen Erbbesitz ausgesucht und hast
an ihnen gehandelt, wie du es versprochen hattest. Wir aber haben uns gegen dich verfehlt und du hast uns unseren Feinden
ausgeliefert, weil wir ihre Götter verehrt haben. Du bist gerecht, Herr. Jetzt aber ist es unseren Feinden nicht mehr genug,
uns grausam zu unterjochen, sondern sie haben ihren Götzen geschworen, dein Versprechen zu vereiteln, deinen Erbbesitz zu
vernichten, den Mund derer, die dich loben, verstummen zu lassen und das Licht deines Tempels und das Feuer auf deinem Altar
auszulöschen. Stattdessen wollen sie den Heiden den Mund öffnen, damit sie ihre nichtigen Götzen preisen und auf ewige
Zeiten einen sterblichen König verherrlichen. Überlass dein Zepter, Herr, nicht den nichtigen Götzen! Man soll nicht höhnisch
über unseren Sturz lachen. Lass ihre Pläne sich gegen sie selbst kehren; den aber, der all das gegen uns veranlasst hat,
mach zum warnenden Beispiel! Denk an uns, Herr! Offenbare dich in der Zeit unserer Not und gib mir Mut, König der Götter
und Herrscher über alle Mächte! Leg mir in Gegenwart des Löwen die passenden Worte in den Mund und stimm sein Herz um, damit
er unseren Feind hasst und ihn und seine Gesinnungsgenossen vernichtet. Uns aber rette mit deiner Hand! Hilf mir, denn ich
bin allein und habe niemand außer dir, o Herr! Du kennst alles. Du weißt auch, dass ich den Prunk der Heiden hasse und das
Bett eines Unbeschnittenen und Fremden verabscheue. Du weißt, dass ich das Zeichen meiner Würde verabscheue und es an den
Tagen meines öffentlichen Auftretens nur unter Zwang auf dem Kopf trage. Ich verabscheue es wie die blutigen Stofffetzen
zur Zeit meiner Unreinheit und trage es nicht an den Tagen, an denen ich meine Ruhe habe. Deine Magd hat nicht am Tisch
Hamans gegessen, ich habe keinem königlichen Gelage durch meine Anwesenheit Glanz verliehen und habe keinen Opferwein
getrunken. Seit deine Magd hierher kam, bist du für sie der einzige Grund, sich zu freuen, Herr, du Gott
Abrahams. Gott, du hast Macht über alle: Erhöre das Flehen der Verzweifelten
und befrei uns aus der Hand der Bösen! Befrei mich von meinen Ängsten!
Quelle: Einheitsübersetzung. Ester 4, 17 l - z
Mordechais Gebet
Herr, Herr, König, du Herrscher über alles! Deiner Macht ist das All unterworfen und niemand kann sich dir
widersetzen, wenn du Israel retten willst; denn du hast Himmel und Erde gemacht und alles, was wir unter dem Himmel
bestaunen. Du bist der Herr über alles und niemand kann es wagen, sich dir, dem Herrn, entgegenzustellen. … Herr und
Gott, König, Gott Abrahams, verschone dein Volk! Denn sie blicken auf uns und
wollen uns ins Verderben stürzen; sie sind darauf aus zu vernichten, was von Anfang an dein Erbbesitz war. Übersieh dein
Erbteil nicht, das du dir von den Ägyptern losgekauft hast! Hör auf mein Flehen, hab Erbarmen mit deinem Erbbesitz und
verwandle unsere Trauerklage in Festfreude, damit wir am Leben bleiben und deinen Namen preisen, Herr; lass den Mund derer,
die dich loben, nicht verstummen!
Quelle: Einheitsübersetzung. Ester 4, 17 a - h
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.02.2022
Quellen:
• Peter CalvocoressI. Who's who in der Bibel. Aus dem Englischen von Angela Hausner. Kreuz, Stuttgart, 1993
• http://www.bauernregeln.net/mai.html nicht mehr erreichbar
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.