Eustasius von Luxeuil
französische Namen: Eustaise, Eustace, Eustache
auch: Anstett
, Austasius
Gedenktag katholisch: 2. April
29. März
Niederlegung der Gebeine: 30. März
Übertragung der Gebeine: 30. April
Übertragung bzw. Erhebung der Gebeine: 16. Mai
Name bedeutet: der Standfeste (griech. - latein.)
Eustasius wurde 615 als Nachfolger seines Lehrers Kolumban zweiter Abt des für die Entwicklung des abendländischen Mönchtums bedeutsamen Klosters Luxeuil - im heutigen Luxeuil-les-Bains. Er stellte die klösterliche Ordnung im Geist seines von von Theuderich II., dem König von Burgund, vertriebenen Vorgängers wieder her, machte sein Kloster zum Mittelpunkt wissenschaftlichen Lebens und zur Ausbildungsstätte vieler Äbte und Bischöfe und förderte Klostergründungen durch den Adel. Wegen seiner großen Strenge wurde er aber auch immer wieder von Mönchen seines Klosters angefeindet.
Eustasius unternahm Missionsreisen zu den Wariskern am Fluss Doubs und bis nach Bayern und gründete um 625 das Kloster auf der Insel Herrenchiemsee sowie zusammen mit Agilus das Kloster Weltenburg. Nach der SynodeSynode (altgriech. für „Zusammenkunft”) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden „Konzil” und „Synode” synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. von Mâcon 627 musste er sich den liturgischen Bräuchen der gallischen Kirche anschließen. Er habe Besessene, Blinde und Fieberkranke geheilt.
Eustasius' Lebensgeschichte verfasste Jonas von
Bobbio im 7. Jahrhundert.
Reliquien kamen vor 1000 ins damalige
Kloster der
Benediktiner in Widdersdorf - das heutige Vergaville bei Dieuze - in Lothringen,
wo Heilungen stattfanden und Anfang des 13. Jahrhunderts ein Spital für Hirnverletzte, Irrsinnige und Besessene gebaut
wurde; dort wurde er unter dem Namen Anstett
- Anastasius von Luxeuil - verehrt, es wurde eine seiner bekanntesten
Wallfahrtsstätten. Weitere Reliquien befinden sich seit 1921 in der
Pfarrkirche in Roville-aux-Chênes.
Das Kloster Luxeuil wurde 1790 in der Französischen Revolution aufgehoben, die Abteikirche St-Colomban ist jetzt Pfarrkirche, in den Klostergebäuden ist eine Schule untergebracht.
Patron
der Blinden, der Felder, des Viehs; gegen Besessenheit
Bauernregel
(für 29. März): Wie der Eustas, so der Frühling.
Das
Kloster auf Herrenchiemsee ist am
einfachsten mit dem Schiff von der Anlegestelle
in Prien am Chiemsee aus zu erreichen; das Schiff fährt ab 8 Uhr etwa halbstündlich, das Kloster ist von April bis
Oktober von 9 Uhr bis 18 Uhr, im Winter von 10 Uhr bis 16.45 Uhr geöffnet. (2021)
Die Reste der ehemaligen Kathedrale in Mâcon
sind nur nach Voranmeldung mit Führung für Gruppen von mindestes 10 Personen zu besuchen, die Gebühr beträgt dann 4,50 €
pro Person. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. I, Hamm 1990
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.