Ökumenisches Heiligenlexikon

Eutychios I. von Konstantinopel

1 Gedenktag katholisch: 6. April
Übertragung der Gebeine: 2. Mai

1 Gedenktag orthodox: 6. April

Name bedeutet: der Beglückte (griech. - latein.)

Mönch, Patriarch von Konstantinopel
* um 512 im Dorf Divine in Phrygien in der Türkei
5. April (?) 582 in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei


russische Ikone
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Eutychios' Vater Alexander war Soldat, seine Mutter Synesia die Tochter des Priesters Hesychius aus Augustopolis - dem heutigen Toprakkale bei Ceyhan - in Cilicien. Er wurde Mönch und Priester in Amasia - dem heutigen Amasya. Als Beauftragter seines Bischofs wurde er nach Konstantinopel gesandt, wo er die Wertschätzung von Kaiser Justinian I., gewann, weil er die Drei Kapitel, in denen der Nestorianismus anerkannt worden war, ablehnte. 552 wurde er deshalb Patriarch und saß dann dem 2. Konzil von Konstantinopel vor, nachdem Papst Vigilius dies verweigert hatte; er verfasste den Entwurf des Beschlusses, in dem das Konzil die Drei Kapitel wieder verwarf. Nachdem sich der Kaiser der Lehre des Aphthartodoketismus zugewandt hatte - der Lehre von der Unvergänglichkeit des Leibes Jesu als einer Nebenform des Monophysitismus - versuchte Eutychios vergeblich, Justinian davon abzubringen, verlor deshalb dessen Gunst, wurde 565 abgesetzt und in sein Kloster nach Amasia verbannt. Justinians Nachfolger Justin II. veranlasste 577 Eutychios' - triumphale - Wiedereinsetzung ins Amt des Patriarchen. Gegen Lebensende vertrat Eutychios eine an Origenes angelehnte und angeblich der Überlieferung widersprechende Auffassung von der Auferstehung, was der Gesandte der römischen Kirche, der spätere Papst Gregor „der Große”, kritisierte. Eutychios widerrief und bekannte sich zur leiblichen Auferstehung Christi.

Eutychios wird als Wundertäter verehrt. Er heilte demnach Kranke und Aussätzige, trieb Dämonen aus und half einem Alkoholiker, seine Sucht zu bezwingen. In der Zeit des Exils in Amasya verteilte er während einer Besetzung des Landes durch die Perser Korn an die hungernde Bevölkerung. Er starb angeblich am Ostersonntag.

Eutychios' Schüler Eustratios verfasste seine Lebensgeschichte.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 30.04.2021

Quellen:
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• https://oca.org/saints/lives/2016/04/06/101008-st-eutychius-the-patriarch-of-constantinople - abgerufen am 04.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.