Felicitas und ihre Söhne
Gedenktag katholisch für die Söhne (Siebenbrüdertag
): 10. Juli
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
Gedenktag orthodox: 25. Januar
Gedenktag orthodox für die Söhne: 10. Juli
Name bedeutet: die Fruchtbarkeit/das Glück (latein.)
Felicitas war der Legende zufolge eine christliche Witwe. Sie wurde demnach unter Kaiser Antoninus - nach anderer Überlieferung unter Mark Aurel um 166 - mit ihren sieben Söhnen - als deren Namen überliefert werden Alexander, Felix, Januaris, Martialis, Philippus, Silvanus und Vitalis - vor den Richter geführt. Sie ermahnte die Söhne unentwegt zur Standhaftigkeit, während diese vor ihren Augen nacheinander zu Tode gemartert wurden. Einige Zeit später wurde auch sie selbst hingerichtet.
Felicitas wurde in den Katakomben des Maximus an der Via Salaria in Rom - heute auch nach ihre Katakomben der Felictas genannt - bestattet.
Schon bald nach Felicitas' Tod wurden in Rom Basiliken zu ihren Ehren errichtet. Die als ihre sieben Söhne genannten Märtyrer hatten sicher nichts miteinander zu tun, sie waren in vier verschiedenen Katakomben bestattet, nur Silanus lag nahe Felicitas in den Katakomben des Maximus - auch: Katakomben der Felicitas -,Alexander, Vitalis und Martialis in den Katakomben der Giordani.
Vorbild der Legende war offenbar die apokryphe biblische Erzählung von den makkabäischen Brüdern und ihrer Mutter (2. Makkabäer 7). In der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts kannte aber Petrus „Chrysologus”, dann das römische Sakramentarium und verschiedene Pilgerführer die Legende. Ein um 600 in den Katakomben des Maximus enstandenes Fresko zeigt Felicitas mit ihren Söhnen; auch in den Thermen des Titus fand man ein Fresko mit Felicitas und ihren Söhnen.
Das Blut der ermordeten Söhne tropfte der Legende zufolge auf eine Stelle im Wald, an der Farnkraut
wuchs. Daraus folgte die alte Regel, man dürfe an ihrem Gedenktag kein Farnkraut abbrechen, sonst könne der Strauch nicht
weiter leben. Im deutschen Sprachraum ist der Tag auch als Siebenbrüdertag
bekannt und galt Bauern als Lostag für die
Wetteraussichten.
Reliquien von Felicitas liegen in Rom in der Kirche San Marcello al Corso, in der Abteikirche in Werden an der Ruhr - heute der Stadtteil Essen-Werden -, wohin Ludger von Münster sie vor 800 brachte, und seit dem 9. Jahrhundert in Vreden im Münsterland; eine Armreliquie ist im Dom in Münster in Westfalen sowie in Beaulieu-sur-Dordogne. Reliquien von Felicitas und ihrem Sohn Vitalis liegen auch in der Klosterkirche in Au am Inn sowie in der Krypta der Kirche des Klosters Münsterschwarzach bei Kitzingen.
Die Kirche Santa Felicita in Florenz, im Ursprung wohl die älteste Kirche der Stadt, ist Felicitas geweiht
Attribute:
mit den 7 Häuptern der Erschlagenen
Patronin
von Münsterschwarzach;
der Frauen und Mütter; für Nachkommenschaft, v. a. für die Geburt von Söhnen
Bauernregeln (für den 10. Juli):
Wie`s Wetter am Siebenbrüdertag, / es sieben Wochen bleiben mag.
Die Siebenbrüder das Wetter machen, / ob sie nun weinen oder lachen.
An Siebenbrüder Regen, / der bringt dem Bauern keinen Segen.
Siebenbrüderregen / bringt sieben Wochen Dauerregen
Hält die Sonne sich um Siebenbrüder hinter Regenwolken verborgen, / werden Schauer bis Sankt
Lorenz für nasse Wiesen sorgen
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Die
Katakomben der Felicitas / des Maximus und ebenso
die Katakomben der Giordani in Rom sind nicht
öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia Commissione di
Archeologia Sacra. (2017)
Von den Thermen des Titus sind nur spärliche
Reste übrig, sie sind unzugänglich. (2017)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.10.2024
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/juli.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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