Ökumenisches Heiligenlexikon

Florinus vom Vinschgau

auch: von Matsch, von Remüs

1 Gedenktag katholisch: 17. November
gebotener Gedenktag im Bistum Chur
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Bozen-Brixen
in Chur: Übertragung der Gebeine: 7. August
im Bistum Trier: Übertragung der Gebeine nach Koblenz: 18. Dezember

Name bedeutet: der Blühende (latein.)

Priester in Remus
* in Amatia, heute Matsch / Mazia (?) im Vinschgau / Val Venosta in Italien
600im 6./7. Jahrhundert in Ramosch / Remüs im Unterengadin in der Schweiz


Die früher Petrus, heute Florinus geweihte Kirche in Ramosch
Die früher Petrus, heute Florinus geweihte Kirche in Ramosch

Florinus war der Überlieferung zufolge Sohn eines Angelsachsen und einer christlichen Jüdin, die sich auf der Rückkehr von einer Pilgerfahrt nach Rom im Vinschgau niedergelassen hatten. Von Pfarrer Alexander von Ramosch / Remüs - durch das damals eine von den Römern angelegte Straße führte - erzogen, wirkte Florinus als dessen Nachfolger an der dortigen Kirche St. Peter. Die Legende erzählt von zahlreichen Wundertaten, so als er den Messwein holte, ihn einer armen Frau für ihren kranken Mann schenkte und stattdessen Wasser nachfüllte, das sich am Altar in Wein verwandelte.

Statue in der Pfarrkirche in Laatsch/Laudes im Vinschgau
Statue in der Pfarrkirche in Laatsch / Laudes im Vinschgau

An Florinus' Grab in der Kirche von Ramosch ereigneten sich ebenfalls viele Wunder. Schon 719 gab es eine Florinus geweihte Kirche, der Otmar von St. Gallen vorstand. 930 war die Kirche in Ramosch Florinus geweiht und Hartbert - später Bischof von Chur - wirkte dort. Um 950 kamen Reliquien durch Herzog Hermann von Schwaben in das Marienstift nach Koblenz, dessen Kirche dann Florinus geweiht wurde. Nach dessen Gründung 1142 kamen die Gebeine in das Kloster nach Schönau bei Heidelberg; weitere sind in Regensburg. Weil der Gründer des ehemaligen Klosters in Churwalden am Grab von Florinus bekehrt wurde, erwarb er Reliquien für seine Neugründung.

Die Kathedrale in Vaduz, im 19. Jahrhundert neben einer Florinus geweihten Kapelle erbaut, und die Pfarrkirche in Matsch sind Florinus geweiht; Florinus ist auch eine 1853 errichtete Kapelle am Ende dieses Dorfes geweiht, die eine Reliquie birgt und in der Nähe des Hofes steht, auf dem Florinus der Überlieferung nach geboren wurde; diese ersetzte die Kapelle am Ort seiner Geburt, nachdem diese dreimal durch Lawinen zerstört worden war.

Patron des Unter-Engadins und des Vinschgaus; von 1288 bis 1962: der Diözese Chur

Wandmalerei: Florinus, Katharina von Alexandria und Castor von Karden (von links), um 1512, in der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Oberwesel bei Bacharach
Wandmalerei: Florinus, Katharina von Alexandria und Castor von Karden (von links), um 1512, in der Pfarrkirche Unserer Lieben Frau in Oberwesel bei Bacharach

Der heilige Florinus, Pfarrer zu Remüs (Graubünden)

Gebet - und Erbauungsbuch zur Verehrung und Nachfolge des heiligen Florinus

Die Sage vom weißen Reiter

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Umfangreiches Material bietet die Internetseite zum Gedenkjahr zu Ehren des hl. Florinus von Matsch.

Die - heute evangelische - Kirche St. Florin in Koblenz ist von Mai bis Anfang Oktober täglich von 10.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.04.2021

Quellen:
• P. Ezechiel Britschgi: Name verpflichtet. Christiana, Stein am Rhein, 1985

• https://de.wikipedia.org/wiki/Matsch_%28Mals%29 - abgerufen am 20.07.2023
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 3. Herder, Freiburg im Breisgau 1995

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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