Frankus von Assergi
italienischer Name: Franco
Gedenktag katholisch: 5. Juni
Name bedeutet: der Franke (latein.)
Frankus war der Sohn einer wohlhabenden Bauernfamilie. Er trat ins damalige Kloster San Giovanni der Benediktiner im Ortsteil Collimento von Lucoli bei L'Aquila ein, wo er etwa zwanzig Jahre lang blieb. Dann zog er sich in eine Einsiedelei zurück, zunächst in den Wäldern nahe Lucoli, dann am Berg Velino in den zentralen Abruzzen - wohl beim Mitte des 11. Jahrhunderts gegründeten Benediktinerkloster Santa Maria in Valle Porclaneta in Magliano de' Marsi, einem Ortsteil von Rosciolo dei Marsi bei L'Aquila -, schließlich am nun nach ihm benannten Berg San Franco im Gran-Sasso-Massiv unweit von Assergi.
Der Überlieferung zufolge lebte Frankus dort in einer Höhle, die ihm eine Bärin gezeigt hatte, zusammen mit dieser Bärenmutter und ihren drei jungen Bären. Frankus vollbrachte zahlreiche Wunder: einen toten Widder erweckte er zum Leben, er zähmte Wölfe und hatte die Fähigkeit, wie Mose eine Quelle aus einem Felsen entspringen zu lassen. Er rettete ein neugeborenes Kind aus dem Mund eines Wolfes, indem er ihn überredete, es seiner Mutter zurückzugeben.
Nachdem Frankus in seiner Einsiedelei gestorben war, läuteten in der Nacht die Glocken der Kirche Santa Maria in Silice - der heutigen Kirche Santa Maria Assunta - in Assiago; die Leute wachten auf und sahen aus Richtung seiner Höhle ein Licht, gingen hin und fanden den toten Einsiedler, brachten seine sterblichen Überreste ins Dorf und bestatteten ihn in der Kirche, der damals ein Benediktinerkloster angeschlossen war. Am Grab ereigneten sich zahlreiche Wunder, viele Pilger kamen. Die Klosterkirche Santa Maria in Silice wurde dann Frankus geweiht, diese ist heute die Krypta der Kirche Santa Maria Assunta, dort liegen Frankus' Reliquien in einem 1480/1481 gefertigten kunstvollen Silbersarg.
Die Quelle, die Frankus nahe Assergi entspringen ließ, fließt noch heute, ihr wird Heilkraft bei Hautkrankheiten zugeschrieben; an ihr wurde eine Kapelle errrichtet.
Frankus wird oft mit Frankus von Francavilla al Mare verwechselt.
Kanonisation:
1757 erreichte der Bischof von
L'Aquila von der Kongregation für die Heiligen
Riten die Genehmigung des liturgischen Festes für die gesamte Diözese.
Attribute:
Wolf mit Kind im Maul
Patron
von Assergi
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Franco_da_Assergi - abgerufen am 13.07.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90280 - abgerufen am 13.07.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_di_Santa_Maria_Assunta_(Assergi) - abgerufen am 13.07.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Roio#Architetture_religiose - abgerufen am 13.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.