Franz von Montmorency-Laval
französischer Name: François de Montmorency-Laval
Gedenktag katholisch: 6. Mai
nicht gebotener Gedenktag in Kanada
Name bedeutet: der Franke (latein.)
Franz von Montmorency-Laval enstammte höherem Adel, seine Eltern aber waren in finanziellen Nöten. Sein Onkel, der Bischof von Évreux, verschaffte ihm ein Domherren-Stipendium, damit er am damaligen Kolleg der Jesuiten - an der Stelle der heutigen Kaserne - in La Flèche und dann am damaligen Collège de Clermont der Jesuiten in Paris studieren konnte. Er wurde Mitglied der Marien-Kongregation und 1647 zum Priester geweiht. Als Archidiakon in Évreux ab 1648 war er an der Gründung des Missionsseminars in Paris beteiligt. Auch er selbst strebte zur Mission in fernen Ländern; eine Entsendung nach China scheiterte, er zog sich in die Nähe des Mystikers Jean de Bernieres-Louvigny in eine Einsiedelei nahe Caen zurück.
1657 schlug König Ludwig XIV. Montmorency-Laval auf Bitten der Jesuiten Papst
Alexander VII. als Bischof der französischen Kolonie in Nordamerika vor, der ihn 1658 zum Titularbischof und ersten
Apostolischen Vikar für Neufrankreich
ernannte. 1659 kam Franz nach
Québec und übernahm die bislang vom Erzbischof
von Rouen ausgeübte bischöfliche Funktion: Er
begann, das religiöse Leben der Siedler wiederzubeleben und die Indianer für den christlichen Glauben zu gewinnen, aber
er erlebte auch Widerstände. Er sorgte sich um den Wohlstand der Kolonie, bekämpfte aber auch Verkauf von Alkohol und die
Ausbeutung der Einheimischen. König Ludwig gewährte Privilegien der Kirche in Kanada und erhob Franz 1674 zum ersten
Bischof der neuen Diözese von Québec, zuständig für alle französischen Besitztümer in Nordamerika: 2200 französische
Siedler und 26 Priester auf einem Gebiet, das sich bis zum Golf von Mexiko erstreckte; 1674 erfolgte die päpstliche
Bestätigung. Unermüdlich bereiste er sein riesieges Bistum für missionarische Einsätze und Visitationen. In den Jahren
1663 und 1682 war er im Auftrag des Königs auch provisorischer Generalgouverneur von Neufrankreich.
1663 gründete Montmorency-Laval in Québec
das erste Priesterseminar in Nordamerika, das zugleich ein Bildungszentrum war und die Communauté des prêtres du
Séminaire de Québec
, die Kommunität der Priester des Seminar Québec
, in der sich die Priester von ihren Gütern
trennten und gemeinsam lebten. Die Errichtung neuer Pfarreien war ein Schwerpunkt seines Wirkens. Mehrfach reiste er nach
Frankreich, um sich für seinen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.,
die Indianer und seine verarmte Diözese einzusetzen. Er stellte sich immer wieder gegen die brutale Verwaltung der Kolonie
und gegen die Siedler, die sich durch den Verkauf von Alkohol an die Indianer bereicherten und geriet damit in Konflikt mit
den Gouverneuren. Er selbst verteilte sein persönliches Vermögen unter den Armen, musste aber dennoch in
Rom dagegen angehen, dass ihm hohe Gebühren für
die Errichtung seiner Diözese auferlegt werden.
1688 legte Montmorency-Laval sein Amt nieder, gesundheitlich angeschlagen und zermürbt von vielen Anfeindungen. Er musste
dann erleben, dass sein Nachfolger die Priestergemeinschaft des Seminars auflöste, blieb aber selbst der Armenfürsorge
verbunden und erfuhr weltweite Anerkennung als Msgr. l'Ancien
, mein alter Herr
. Seine Spenden ermöglichten
die Gründung der nach ihm benannten Universität Laval
in
Québec, der ältesten französischen Universität
in Amerika.
Kanonisation: Franz wurde am 22. Juni 1980 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Papst Franziskus dehnte ohne vorherigen Nachweis eines Wunders mit Dekret vom 3. April 2014 seine Verehrung auf die gesamte Weltkirche aus.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.05.2024
Quellen:
•
• Paul Duclos. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. IV, Herzberg 1992
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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