Ökumenisches Heiligenlexikon

Gelasius II.

Taufname: Giovanni von Gaeta
italienischer Taufname: Johannes
auch: Coniulo

1 Gedenktag katholisch: 29. Januar

Name bedeutet: G: der Lachende (griech.)
J: Gott ist gnädig (hebr.)

Mönch, Papst
* um 1162 in Gaëta in Italien
29. Januar 1119 in Cluny in Frankreich


Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom
Medaillon, um 1848, in der Basilika San Paolo fuori le Mura in Rom

Johannes wurde Benediktinermönch im Kloster auf dem Montecassino. 1088 berief ihn Papst Urban II. als Subdiakon nach Rom und ernannte ihn bald darauf zum Kardinal mit der Titelkirche Santa Maria in Cosmedin. 1089 wurde er Kanzler der römischen Kirche, als der er einschneidende Reformen der Verwaltung durchsetzte, ein Gremium von ständig für den Papst arbeitenden KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. ins Leben rief und ein professionelles Management für das verfassen päpstlicher Dokumente einführte, dem er eine reformierte Schrift verordnete. Dem Kanzler räumte er eine Vorrangstellung und die Ernennung auf Lebenszeit - oder bis zu seiner Wahl zum Papst - ein.

Nach dem Tod von Papst Paschalis II. wurde Johannes im Januar 1118 von der in der Kirche Santa Maria in Pallaria - der heutigen Kirche San Sebastiano al Palatino - tagenden Kardinalsversammlung einstimmig zum Papst gewählt, er nahm den Papstnamen Gelasius an. Cencius II. Frangipane, ein Vertrauter von Kaiser Heinrich V., nahm ihn samt den Kardinälen gefangen, weil der Kaiser selbst die Papstwahl bestimmen wollte, was Paschalis II. ihm in den Auseinandersetzungen des Investiturstreits auch zugestanden hatte, aber ein Aufstand der Bevölkerung befreite die Gefangenen. Im März desselben Jahres installierte der Kaiser dann Mauritius Bourdin, den Erzbischof von Braga, als Gegenpapst Gregor VIII. Gelasius floh nach Gaëta, wurde zum Priester und am Tag darauf zum Bischof geweiht und exkommunizierte Heinrich V. und den Gegenpapst. Eine seiner ersten Amtshandlungen als Papst war die Erhebung des Bistums Tarragona zum Erzbistum.

Im Juli 1118 konnte Gelasius unter dem Schutz der Normannen nach Rom zurückkehren. Dort griffen ihn Abgesandte der Familie Frangipane bei einer Messe in der Kirche Santa Prassede tätlich an und Gelasius musste wieder fliehen; über Pisa und Marseille kam er auf Einladung des französischen Königs Ludwig VI. nach Avignon und schließlich nach Vienne, wo er im Januar 119 eine SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. abhielt. Seine Initative, durch eine Synode in Reims den Streit um die Papstwahl zu beenden, wurde durch seinen Tod nicht verwirklicht.

Die ehemalige Abtei Cluny wurde 910 gegründet, 1088 bis 1130 wurde die dritte Kirche gebaut - bis zur Fertigstellung des Petersdomes in Rom die größte Kirche der Welt. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1789 aufgelöst, die Gebäude wurden verkauft und bis auf einen kleinen Rest mit zwei Kapellen und einem Turm abgerissen, 1928 wurden Fundamente ausgegraben, 1891 dort eine Hochschule für Ingenieurwissenschaften errichtet.

Kanonisation: Ein Kanonisierungsverfahren für Gelasius gab es nicht, auch in den Papstlisten oder im Martyrologium Romanum wird er nicht aufgeführt, einzelne Verzeichnisse nennen ihn selig oder heilig.

Catholic Encyclopedia

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Kathedrale in Gaeta ist freitags und samstags von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr und freitags, samstags und sonntags von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2022)
Die - spärlichen - Reste des Klosters in Cluny sind täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 11 €. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.07.2024

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Pope_Gelasius_II - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.