Ökumenisches Heiligenlexikon

Gertrud von Hackeborn

eigentlich: von Hakeborn

1 Gedenktag katholisch: 15. November

Name bedeutet: die Speerstarke (althochdt.)

Äbtissin in Rodersdorf und Helfta, Klostergründerin
* 1232 bei Halberstadt in Sachsen-Anhalt
15. Dezember 1292Ende des Jahres 1292 in Helpede, heute Helfta, heute Stadtteil von Eisleben in Sachsen-Anhalt


Kloster St. Maria und Gertrud in Hedersleben bei Halberstadt
Kloster St. Maria und Gertrud in Hedersleben bei Halberstadt

Gertrud, aus niederem Adel derer von Hakeborn bei Halberstadt stammend, wurde 1251 Äbtissin des Klosters St. Marien in Rodherdstorp / Rossdorf - einem heute abgegangenen Ort bei Eisleben -, das 1234 von Mansfeld hierher verlegt wurde. Von dort aus gründete sie 1253 mit Hilfe ihrer Brüder Albert und Ludwig das Tochterkloster in Hedersleben bei Halberstadt. Ihr Kloster verlegte sie 1258 wegen Wassermangels von Rodherdstorp / Rossdorf nach Helpede.

Gertrud war als weitsichtige und tatkräftige Äbtissin konsequent auf die Unabhängigkeit ihres Klosters Helpede bedacht, war offen für die Probleme der Zeit und suchte neue Entwicklungen zu fördern. Die Nonnen lebten nach der Regel der Benediktiner und nahmen auch die Reformen der Zisterzienserinnen an, ohne sich offiziell diesem neuen Orden anzuschließen. Enge Kontakte pflegte Gertrud auch zu den Dominikanern in deren damaligem Kloster in Halle.

Wappen des Zisterzienserinnenklosters Helpede / Helfta aus dem 13. Jahrhundert
Wappen des Zisterzienserinnenklosters Helpede / Helfta aus dem 13. Jahrhundert

Helpede wurde das Zentrum der Frauenmystik im Deutschen Reich mit bedeutenden Frauen wie Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und ihrer Gertruds Schwester Mechthild von Hackeborn. Im 14. Jahrhundert lebten in Helfta rund 200 Nonnen.

Das Kloster St. Maria und Gertrud in Hedersleben konnte auch nach der Reformation als Zisterzienserinnenkonvent weiter bestehen, erst 1810 wurde es säkularisiert, die Gebäude gingen in Privatbesitz über. Nachdem sie in der DDR-Zeit als Schule und LPG genutzt wurden, erwarben 2014 Nachkommen der früheren Besitzer das Anwesen, das seit der Wende von einem Verein für Innovation und Gewerbeförderung genutzt wird für Tagungen und Schulungen.
In Folge eines Fürstenstreits wurde das Kloster Helpede / Helfta 1342 erstmals zerstört und ging schließlich 1525 in den Wirren der Bauernkriege unter; nach kurzer Wiederbelebung wurde es 1542 säkularisiert. Später war die Anlage preußische Staatsdomäne, dann DDR-Volksgut. Nach dem Untergang der DDR kam die Anlage wieder in Kirchenbesitz, dort entstand 1999 wieder ein Zisterzienserinnenkloster.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.09.2024

Quellen:
• Evang. Gemeindeblatt für Württemberg 14/1999
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II, Hamm 1990
• https://de.wikipedia.org/wiki/Hakeborn_(Adelsgeschlecht) - abgerufen am 11.08.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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