Gertrud von Hackeborn
eigentlich: von Hakeborn
Gedenktag katholisch: 15. November
Name bedeutet: die Speerstarke (althochdt.)
Gertrud, aus niederem Adel derer von Hakeborn bei Halberstadt stammend, wurde 1251 Äbtissin des Klosters St. Marien in Rodherdstorp / Rossdorf - einem heute abgegangenen Ort bei Eisleben -, das 1234 von Mansfeld hierher verlegt wurde. Von dort aus gründete sie 1253 mit Hilfe ihrer Brüder Albert und Ludwig das Tochterkloster in Hedersleben bei Halberstadt. Ihr Kloster verlegte sie 1258 wegen Wassermangels von Rodherdstorp / Rossdorf nach Helpede.
Gertrud war als weitsichtige und tatkräftige Äbtissin konsequent auf die Unabhängigkeit ihres Klosters Helpede bedacht, war offen für die Probleme der Zeit und suchte neue Entwicklungen zu fördern. Die Nonnen lebten nach der Regel der Benediktiner und nahmen auch die Reformen der Zisterzienserinnen an, ohne sich offiziell diesem neuen Orden anzuschließen. Enge Kontakte pflegte Gertrud auch zu den Dominikanern in deren damaligem Kloster in Halle.
Helpede wurde das Zentrum der Frauenmystik im Deutschen Reich mit bedeutenden Frauen wie Mechthild von Magdeburg, Gertrud von Helfta und ihrer Gertruds Schwester Mechthild von Hackeborn. Im 14. Jahrhundert lebten in Helfta rund 200 Nonnen.
Das Kloster St. Maria und Gertrud in Hedersleben
konnte auch nach der Reformation als Zisterzienserinnenkonvent weiter bestehen,
erst 1810 wurde es säkularisiert, die Gebäude gingen in Privatbesitz über. Nachdem sie in der DDR-Zeit als Schule und LPG
genutzt wurden, erwarben 2014 Nachkommen der früheren Besitzer das Anwesen, das seit der Wende von einem Verein für
Innovation und Gewerbeförderung
genutzt wird für Tagungen und Schulungen.
In Folge eines Fürstenstreits wurde das Kloster
Helpede / Helfta 1342 erstmals zerstört und ging
schließlich 1525 in den Wirren der Bauernkriege unter; nach kurzer Wiederbelebung wurde es 1542 säkularisiert. Später war
die Anlage preußische Staatsdomäne, dann DDR-Volksgut. Nach dem Untergang der DDR kam die Anlage wieder in Kirchenbesitz,
dort entstand 1999 wieder ein Zisterzienserinnenkloster.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.09.2024
Quellen:
• Evang. Gemeindeblatt für Württemberg 14/1999
• Friedrich-Wilhelm Bautz. In: Friedrich-Wilhelm Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. II,
Hamm 1990
• https://de.wikipedia.org/wiki/Hakeborn_(Adelsgeschlecht) - abgerufen am 11.08.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.