Gordianus
auch: Asarianus, Azirianus
Gedenktag orthodox: 9. Mai, 31. Oktober
Gedenktag armenisch: 10. Mai
Gedenktag koptisch: 31. Oktober
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 31. Oktober
Name bedeutet: aus Gordium in Phrygien stammend (latein.)
Der Jüngling Gordianus wurde nach der Legende unter Kaiser Julian Apostata
auf Befehl des Statthalters Apronianus
in Rom enthauptet, nachdem seine ganze Familie
getauft worden war. 1 Gordianus Leib wurde demnach den
Hunden vorgeworfen, blieb aber bis zur Bestattung unversehrt. Er wurde zusammen mit den Überresten des
Epimachus, die von
Alexandria nach Rom gebracht worden seien,
in den Katakomben des Gordianus und Epimachus
an der Via Latina beigesetzt.
Die Verehrung von Gordianus ist erstmals im Martyrologium des Hieronymus nachgewiesen. Aus dem 5./6. Jahrhundert stammt eine Grabinschrift. In der über dem Grab erbauten, Epimachus geweihten Kirche lagen Gordianus' Gebeine nach dem Zeugnis der Pilgerführer des 6. Jahrhunderts unter dem Hauptaltar. Reliquien beider Heiliger wurden nach verbreiteter Überlieferung um 770 durch Königin Hildegard ins Benediktinerkloster in Kempten gebracht. Um 820 überführte Papst Paschalis I. Reliquien in die Kirche Santa Prassede in Rom. Die vom 9. bis 12. Jahrhundert in den Katakomben von Marcellinus und Petrus gezeigten Reliquien waren Fälschungen.
Gordianus und Epimachus werden auch in Preneste - dem heutigen Palestrina -, Angoulême, Limoges und Montpellier verehrt.
Attribute:
Ritter mit Schwert
Patron
von Kempten im Allgäu
Bauernregeln:
Gordian / man nicht trauen kann.
Florian und Gordian / richten oft noch Schaden an.
1 ▲ Entgegen der später
im Christentum verbreiteten Ansicht gab es unter Kaiser Julian keine direkte Verfolgung von Christen um ihres Glaubens
willen; seine Maßnahmen beschränkten sich auf das Schüren von Konflikten zwischen verschiedenen christlichen Gruppen. Zur
philosophischen Auseinandersetzung verfasste er die Schrift Contra Galilaeos
, Gegen die Galiläer
, in der er
Fehler und Gefahren des christlichen Glaubens aufzeigt und die Christen als Abtrünnige des allgemein akzeptierten Judentums
bezeichnete.
Die
Katakomben des Gordianus und Epimachus in
Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia
Commissione di Archeologia Sacra. (2017)
Die Kirche Santa Prassede in Rom ist täglich
von 7 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.05.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/mai.html nicht mehr erreichbar
• https://it.wikipedia.org/wiki/Catacombe_dei_Santi_Marcellino_e_Pietro - abgerufen am 18.07.2023
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.