Gorgonius von Rom
Gedenktag katholisch: 11. März
in Tours: Ankunft der Gebeine: 3. Juli
Name: nach den Gorgonen - den dreiunsterblichen Schwestern mit furchtbarem Aussehen in der griech. Mythologie (griech. - latein.)
Gorgonius wird als Märtyrer verehrt.
Die Gebeine von Gorgonius, die in Rom an der Via Appia inter duas lauros
iuxta ecclesiam S. Cæciliæ Virginis ab vrbe Roma milliario
, zwischen den zwei Lorbeerbäumen nahe der Kirche der
heiligen Jungfrau Cäcilia eine Meile von der Stadt Rom
1
lagen, kamen 847 nach Tours, als Tag der Übertragung
gilt der 3. Juli.
Gorgonius von Rom ist möglicherweise identisch mit Gorgonius. Jedenfalls
gehörten die mit Gorgonis von der Via Appia
bezeichneten und dort seit 1446 verehrten
Reliquien im ehemaligen
Kloster Marmoutier in Tours wohl zu Gorgonius von
Rom. 2
1 ▲ An der Via Appia gibt / gab es keine Cäcilia-Kirche, aber die Ruinen des Mausoleums der Caecilia Metella, die für eine Kirche der Caecilia gehalten worden sein könnte.
2 ▲ In zwei Handschriften
aus der Bibliothek der Regularkanoniker der ehemaligen
Abtei St-Victor in Paris findet sich über Gorgonius
die Information, dass Rainald, der Abt des Klosters
Marmoutier, 846 nach Rom aufbrach und 847 mit
den Gebeinen von Gorgonius nach Tours zurückgekehrt sei, an denen sich dann Wunder und
Krankenheilungen ereigneten. Der Bericht schließt ziemlich unvermittelt mit einem Epilog, in welchem der Verfasser angibt, er
wisse nicht, wie die Leiber der Vierzig Märtyrer von Sebaste
nach Rom gekommen seien, dass sie aber von Bischof Agabus und ehrwürdigen Männern mit kostbaren Spezereien gesalbt und in
der Via Appia ad duas lauros
, zwischen den zwei Lorbeerbäumen
, nahe der Kirche
Santa Cecilia beigesetzt wurden; damit legt der
Verfasser nahe, dass der nach Tours übertragene Gorgonius der Gorgionius von den Vierzig Märtyrern von Sebaste sei. Tatsächlich
gab es Reliquien der Vierzig Märtyrer, obwohl ihre Leichname verbrannt worden waren; berichtet wurde, dass
Emmelia Reliquien dieser Heiligen an die Kirche gab, die sie im Dorf Annesi - wohl
in Kappadokien gelegen - erbauen ließ.
Zu den in Minden in Westfalen verehrten Reliquien
siehe bei Gorgonius.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.03.2024
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://bkv.unifr.ch/de/works/CPG-2845-2869/versions/ausgewahlte-predigten-bkv-3/divisions/189#fn:723 - abgerufen am 17.09.2023
• https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-MDZ-00000BSB10808164?cq=Gorgonius - abgerufen am 17.09.2023
• C. S. nach langem Überlegen und mehrtätigen Recherchen
, E-Mail vom 20. August 2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.