Gregor X.
Taufname: Tedaldo Visconti
Gedenktag katholisch: 10. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Lausanne-Genf-Fribourg
Name bedeutet: der Wachsame (griech. - latein.)
Tedaldo Visconti, Sohn einer Adelsfamilie, wurde Kanoniker an der Basilika Sant'Antonino - der früheren Kathedrale - in seiner Heimatstadt. 1236 kam er dort in den Dienst von Kardinal Giacomo Pecorara, der ihn 1239 nach Frankreich mitnahm. Nach dessen Tod 1244 ging Tedaldo als Kanoniker an die Kathedrale Saint-Jean-Baptiste nach Lyon, ab 1248 studierte er in Paris. 1259 wurde er Archidiakon in Lüttich, von wo aus er Gesandschaften in England erledigte.
Als Visconti beim 7. Kreuzzug im Heiligen Land weilte, wählte ihn die Kardinalsversammlung in Viterbo 1271 zum Papst; mit der Wahl dieses Kompromisskandidaten, die auf den Einfluss von Johannes Bonaventura zurückging, wurde eine zweieinhalbjährige Vakanz auf dem Heiligen Stuhl beendet. Er wurde nach seiner Rückkehr 1272 zum Priester geweiht und dann als Gregor X. gekrönt.
Gregor erließ nach diesen Erfahrungen Bestimmungen für das Konklave der Papstwahl. 1274 beim zweiten Konzil von Lyon bemühte er sich, neue Begeisterung für Kreuzzüge zu entfachen, aber die Auseinandersetzungen um die Macht in Europa waren den Herrschern seiner Zeit wichtiger. Zur Absicherung der Kreuzzüge suchte er eine Wiedervereinigung mit der Ostkirche, was ihm auch mit der Griechischen Orthodoxen Kirche zunächst gelang, aber keinen Bestand hatte. Seine beim Konzil vorgelegten Reformideen konnte er weitgehend wegen seines baldigen Todes nicht umsetzen.
Gregor starb auf der Rückreise von Lyon, nachdem sich sein Gesundheitszustand immer mehr verschlechtert hatte, im Bischofspalast in Arezzo. Er hinterließ der Stadt die Summe von dreißigtausend Goldgulden, bestimmt für den Bau der neuen Kathedrale, damit er dort sein Grab finden könne.
Kanonisation: Gregors Verehrung wurde 1713 von Papst Clemens XI. anerkannt,
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.06.2024
Quellen:
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995
• https://it.wikipedia.org/wiki/Papa_Gregorio_X - abgerufen am 26.03.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.