Gumarus II. von Sardinien
auch: von Torres
italienischer Name: Gonario, Gumaro,
sardinischer Name: Gumaru
Gedenktag katholisch: 19. Juli
Name bedeutet: der im Krieg Berühmte (althochdt.)
Gonario de Lacon-Gunale de Thori war der Sohn damals des Richter
genannten Kleinkönigs, Konstantin I. von Torres
- dem heutigen Porto Torres - und seiner
zweiten Frau Marcusa de Gunale. Erzählt wird, wie die Mutter - traurig über den Tod aller Kinder aus der ersten Ehe ihres
Manners - in die Basilika San Gavino nach
Torres ging, um die Fürbitte von Gavinus und seinen Gefährten zu
erbittten, damit sie einen Erben haben können, was erfolgte, nachdem sie an der Kirche ihres Palastes in Ardara - der
heutigen Kirche Santa Maria del Regno - ein
Kloster gestiftet hatten. Gumarus wurde dann in Pisa
durch den einflussreichen Adligen Ugo da Parlascio Ebriaco erzogen, konnte im Alter von 17 Jahren dessen Tochter Maria
heiraten, 1130/1131 nach Porto Torres in die
Heimat zurückkehren und seine Herrschaft antreten. Diese konnte er aber nur noch in Abhängigkeit von Pisa ausüben, dem
Erzbischof von musste er die Treue schwören und
er wurde päpstlicher Gesandter
auf Sardinien; Pisa
gewaährte er Subventionen im Handel von Leder, Getreide, Korallen und Stoffen. Mitte des 12. Jahrhunderts gab es von den
ursprünglich vier selbständigen Kleinkönigreichen auf Sardinien nur noch das von Arborea mit Sitz in Oristano - wo die
Residenz auf der heutigen Piazza Giuseppe Manno
stand -; der Großteil der Insel war von Pisa und - im Süden - von
Genua beherrscht.
In Burgos ließ Gumarus das Kastell errichten,
auch zum Schutz vor den Genuesen; diese Rivalen
ließ er auch grausam ermorden, so in der Kirche San
Nicholas von Trullas nahe Semestene bei Bonova, wo sie Unterschlupf gesucht hatten, aber hinter dem Altar getötet
wurden. 1147 nahm Gumarus teil am 2. Kreuzzug, um das Heilige Grab in
Jerusalem zu besuchen. Auf der Rückreise traf er
mit Bernhard von Clairvaux zusammen, daraufhin ließ er 1148/1149
das Kloster Santa Maria di Corte / Cabuabbas
nahe Sindia bei Nuoro errichten. 1153 legte Gumarus sein Amt als Richter
nieder, um kurz nach dem Tod von
Bernhard im Kloster
Clairvaux - dem heutigen Ortsteil von
Ville-sous-la-Ferté bei Troyes in den Zisterzienserorden einzutreten. Dort soll
er mit Visionen und himmlischen Erscheinungen begnadigt worden sein. Seine Mutter Marcusa ging nach Messina auf Sizilien
und gründerte dort das Krankenhaus San Giovanni d'Oltremare - die heutige
Kirche San Giovanni di Malta.
Die Acta Sanctorum kennen auch mit Gedenktag 1. Juni einen Germanus,
König
von Sardinien, der ins Kloster Clairvaux
der Zisterzienser eintrat, halten ihn aber für identisch mit Gumarus. Möglicherweise
sei der Name auch zurückzuführen auf die Verehrung von Januarius von
Neapel. Manche berichten von einer Verehrung von Germanus in
Cagliari, von der aber sonst - wie von der Person
- auch nichts bekannt ist.
Die Basilika San Gavino in Porto Torres ist täglich von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 17.45 Uhr - von Mai bis September bis 18.45 Uhr - geöffnet. Die Krypta kann nur noch nach telefonischer Voranmedlung (mindestens 48 Stunden vorher) unter Tel. 3488996823 besucht werden. Der Eintritt betägt 3 €. (2022)
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- zuletzt aktualisiert am 27.10.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 2. Band: E-H. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1861
• https://it.wikipedia.org/wiki/Gonario_II_di_Torres - abgerufen am 18.03.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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