Johannes de Brébeuf und Gefährten
französischer Name: Jean
Gedenktag katholisch: 19. Oktober
nicht gebotener Gedenktag
gebotener Gedenktag in den USA
Todestag: 16. März
gebotener Gedenktag in Kanada: 26. September
Messe an einigen Orten: 26. September
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johannes trat 1617 in den Jesuitenorden ein und war ab 1625 Missionar in Kanada beim Indianerstamm der Huronen in der Gegend um den Huron-See, wo er die erste Missionsstation der Jesuiten aufbaute. Für die Sprache der Huronen verfasste er ein Wörterbuch, eine Grammatik und einen Katechismus.
Johannes starb nach einem Überfall von Irokesen auf seine Missionsstation
St-Ignace am Marterpfahl. Er wird verehrt
zusammen mit den französischen Priestern und Jesuiten, die als Missionare in Kanada
starben:
• Antonius Daniel (französischer Name: Antoine) * 27. Mai 1601 in
Dieppe, ab 1632, † 4. Juli 1648 in Huronia,
der Südspitze der heutigen Provinz Ontario,
• Karl Garnier (französischer Name: Charles) * Mai 1605 (?) in
Paris, ab 1636 in Kanada, † 7. Dezember 1649 in
St-Jean,
• Gabriel Lallemant * 3. Oktober 1610 in
Paris, ab 1646 in Kanada, † 17. März 1649 in
St-Louis, und
• Natalis Chabanel (französischer Name: Noël) * 2. Februar 1613 in Saugues, ab 1643 in Kanada, † 8. Dezember 1649 in St-Jean.
Kanonisation: Johannes wurde zusammen mit seinen vier Gefährten sowie Isaak Jogues und zwei weiteren Laien des Jesuitenordens am 21. Juni 1925 durch Papst Pius XI. selig- und am 29. Juni 1930 durch denselben Papst heiliggesprochen.
Worte des Heiligen
Brébeuf ahnt, was auf ihn zukommt und äußert Gott gegenüber seine Bereitschaft zum Martyrium:
Zwei Tage lang spürte ich ein starkes Verlangen nach dem Martyrium und begehrte, alle Qualen zu erdulden, wie sie
die Märtyrer erlitten haben. Mein Gott und mein Heiland Jesus, womit kann ich dir alle Wohltaten vergelten, mit denen du
mir entgegengekommen bist? Den Kelch deiner Schmerzen will ich aus deiner Hand entgegennehmen und deinen Namen anrufen.
Ich gelobe vor deinem ewigen Vater und dem Heiligen Geist, vor deiner heiligen Mutter, vor den Engeln, den Aposteln und
Märtyrern, vor meinem Vater Ignatius und dem heiligen
Franz Xaver - ich gelobe dir, meinem Heiland Jesus: Soweit es an mir liegt,
will ich mich niemals der Gnade des Martyriums entziehen, wenn du sie mir, deinem unwürdigen Diener, in deiner unendlichen
Huld jemals anbieten solltest.
Ich verpflichte mich für den ganzen Rest meines Lebens, dass es mir nicht freistehen und erlaubt sein soll, der
Gelegenheit, für dich zu sterben und mein Blut zu vergießen, auszuweichen, es sei denn, ich glaubte, es sei im Augenblick
für deine Ehre richtiger, anders zu handeln. Ich verpflichte mich weiter, den etwa drohenden Todesstreich aus deinen
Händen mit großer Freude entgegenzunehmen. Darum also, mein geliebter Jesus, opfere ich dir in der Freude, die mich
heftig bewegt, schon jetzt mein Blut, meinen Leib und mein Leben. Wenn du mir die Gnade dazu gibst, möchte ich nur für
dich sterben; denn du starbst auch für mich. Gib mir die Gnade, so zu leben, dass du mir auch die große Gabe schenkst,
selig für dich zu sterben. So will ich denn, mein Gott und Heiland, aus deiner Hand den Kelch entgegennehmen und deinen
Namen anrufen: Jesus, Jesus, Jesus!
Mein Gott, wie sehr schmerzt es mich, dass du nicht erkannt wirst, dass diese heidnische Gegend sich noch nicht ganz
zu dir bekehrt hat und dass die Sünde hier noch nicht ausgerottet ist! Mein Gott, so hart auch die Qualen sind, welche
die Gefangenen hierzulande erdulden müssen, so grausam auch die Wildheit ihrer Todesstrafen ist - sollten sie alle über
mich hereinbrechen, so biete ich mich doch gerne für sie an und möchte sie alle erleiden.
Ratschläge für Missionare unter den Indianern:
Man muss die Wilden von Herzen lieben, sie ansehen als solche, die durch das Blut des Sohnes Gottes freigekauft
sind, und als unsere Brüder, mit denen wir den Rest des Lebens verbringen müssen.
Man muss sich bemühen, von ihren Speisen zu essen, in der Weise, wie sie sie zubereiten, obwohl sie recht salzig und
halb roh sind und schauerlich schmecken. Was die anderen sehr zahlreichen Dinge betrifft, die missfallen können, gilt:
Man muss sie ertragen aus Liebe zu Gott, ohne eine Wort zu sagen und ohne dergleichen zu tun. …
Man muss ihre Unzulänglichkeiten ertragen, ohne ein Wort zu sagen und ohne es sich anmerken zu lassen. … Kurz man muss
versuchen, sich immer fröhlich zu geben. …
Die größten Annehmlichkeiten sind verbunden mit ziemlich großen Unannehmlichkeiten. Sich [dabei] geziert zu verhalten
beleidigt sie. …
Jesus Christus ist unser wahrer großer Meister, er allein ist es und sein Kreuz, das man suchen muss, wenn man unter
diese Völker geht. Denn wenn ihr etwas anderes beabsichtigt, werdet ihr nichts finden als Bedrängnis für Leib und Geist.
Aber wenn ihr Jesus Christus an seinem Kreuz gefunden habt, dann werdet ihr die Rosen zwischen den Dornen, die Süßigkeit
in der Bitternis, das Ganze im Nichts finden.
Quelle: Jean de Brébeuf: Aus den geistlichen Schriften. In: The Jesuit Relations and Allied Documents,
Cleveland 1898, S. 164, 166, zitiert nach: Monastisches Lektionar zum 19. Oktober
Saint Jean de Brébeuf: Les relations de se qui s’est passé au pays des Hurons: Publié par Th. Besterman. Genève 1957,
S. 195 - 197; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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- zuletzt aktualisiert am 30.10.2024
Quellen:
•
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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