Ökumenisches Heiligenlexikon

Jakob Berthieu

französischer Name: Jacques

1 Gedenktag katholisch: 8. Juni
gebotener Gedenktag im Jesuitenorden: 4. Februar

Name bedeutet: der Nachgeborene oder: Gott schützt (hebr.)

Ordensmann, Priester, Missionar, Märtyrer
* 26. November 1838 in Polminhac nahe Aurillace in Frankreich
8. Juni 1896 in Ambiatibe bei Antananarivo in Madagaskar


Landgut Montlogis in Polminhac
Landgut Montlogis in Polminhac

Jakob Berthieu, Sohn des Besitzers des Landgutes Montlogis in Polminhac bei Aurillac, kam in Saint-Flour ins damalige Priesterseminar - heute ein etwas heruntergekommenes Hotel -, wurde 1864 zum Priester geweiht und war dann neun Jahre lang als Pfarrer tätig.

ehemaliges Priesterseminar in Saint-Flour
ehemaliges Priesterseminar in Saint-Flour

1873 trat Berthieu in Pau an der Kirche Saint-Louis-de-Gonzague dem Jesuitenorden bei mit dem Ziel, Missionar zu werden. 1875 wurde er ausgesandt und kam über die Insel La Réunion auf die zu Madagaskar gehörende Insel Sainte-Marie zum Erlernen der Sprache und zur Aushilfe bei Beichte und Katechese. Nach sechs Jahren musste er die Insel verlassen, weil die Regierung das Wirken der Jesuiten verbot. Er war dann bis 1883 im Süden von Madagaskar unterwegs, bis er aufgrund der Kämpfe gegen die Invasion der Franzosen, die Madagaskar zur Kolonie machen wollten, dort vertrieben wurde. Nach einem Jahr im Westen und zwei Jahren im Norden - wo inzwischen die Franzosen herrschten -, er aber ohne Gehalt leben musste, kam Berthieu nach Ambositra im Zentrum von Madagaskar, wo er sechs Jahre lang wirken konnte.

1891 kam er nach Tananarive - das heutige Antananarivo - und kümmerte sich um 18 kleine Zentren in einer sehr weitläufigen Region. 1894 begann Frankreich zunehmend, ganz Madagaskar unter seine Kontrolle zu bringen. Die Einheimischen leisteten Widerstand und machten die Missionare und einheimische Christen für die drohende Fremdherrschaft verantwortlich; etwa 2000 Christen, darunter Berthieu, wurden unter dem Schutz französischer Soldaten nach Ambohimanga gebracht. Aber dort wurde ihre Niederlassung immer wieder angegriffen, deshalb wollten sie in die sicherere Hauptstadt Tananarive fliehen. Unterwegs wurden sie in Ambiatibe von Einheimischen angegriffen, Berthieu wurde mit fünf Schüssen getötet.

Berthieus Leichnam wurde in den Fluss Manarana geworfen, wo die Kaimane seine sterblichen Überreste für immer verschwinden ließen.

In Ambiatibe ist Jakob Berthieu heute das Sanktuarium Jacques Berthieu geweiht.

Kanonisation: Jakob Berthieu wurde am 17. Oktober 1965 von Papst Paul VI. seliggesprochen, Papst Benedikt XVI. sprach ihn am 21. Oktober 2012 heilig.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.06.2024

Quellen:
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Jacques_Berthieu - abgerufen am 20.06.2023
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/hl-jacques-barthieu-sj-art-239078 - abgerufen am 20.06.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.