Jane Grey
Gedenktag anglikanisch: 12. Februar
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Jane war die älteste Tochter des Marquis von Dorset und späteren Herzogs von Suffolk. Ihre Großmutter Mary war einst Königin von Frankreich und Schwester von Heinrich VIII. Von den Eltern körperlich und seelisch misshandelt, flüchtete sich Jane in das Studium antiker und moderner Sprachen sowie der Philosophie. Protestantisch erzogen, korrespondierte sie mit Gelehrten wie Heinrich Bullinger, Martin Bucer und Johannes von Ulm.
1547 wurde Jane zur weiteren Ausbildung in den Haushalt von Catherine Parr gegeben, der Witwe Heinrichs VIII., die sich gerade mit Admiral Thomas Seymour vermählt hatte. Dieser war ein Onkel des noch minderjährigen Königs Edward VI., er sollte im Auftrag von Janes Eltern versuchen, eine Heirat mit Edward VI. zustande zu bringen, was für den aber nie zur Debatte stand. Als sich abzeichnete, dass er der Tuberkulose erliegen würde, schloss Edward VI. seine Halbschwestern Mary und Elizabeth von der Nachfolge aus und setzte Jane zur Erbin der Krone ein; dabei leitete ihn die Sorge um die Zukunftssicherung des Protestantismus in England und die Tatsache, dass Jane einen englischen Ehemann vorweisen konnte, der keine außenpolitischen Verwicklungen befürchten ließ.
Am 6. Juli 1553 starb Edward VI., vier Tage danach wurde Jane zur Königin erklärt. Prinzessin Mary, die rechtmäßige Erbin, sammelte unterdessen ein Heer, selbst protestantische Soldaten liefen zur katholischen Prinzessin Mary über, sie konnte als Mary I. am 19. Juli den Thron besteigen. Jane und ihre Schwiegerfamilie wurden gefangen gesetzt. Königin Mary, die in Jane die Marionette ihrer Familie sah, plante sie zu begnadigen, aber dem kam ein Aufstand unter Sir Thomas Wyatt zuvor, an dem sich auch Janes Vater beteiligte. Dennoch bot die Königin Jane Verschonung an, wenn sie vom protestantischen Glauben ablasse und katholisch würde. Jane aber blieb standhaft und wurde zusammen mit ihrem Gatten Guilford enthauptet.
Eine große Anzahl von Bildern von Jane Grey hat Sonja Marie auf ihrer Website versammelt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 03.08.2019
Quellen:
• Anna Eunike Röhrig. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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