Johann Kaspar Kratz
Gedenktag katholisch: 12. Januar
Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
K: der Schatzmeister (persisch)
Johann Kaspar Kratz, viertes Kind einfacher Bauern, kam im Alter von 15 Jahren nach dem Tod seines Vaters ans Kolleg der Jesuiten in Düsseldorf. Ab 1721 studierte er bei den Franziskanern in deren Kloster Philosophie, arbeitete dann als Hauslehrer bei einer adeligen Familie und war als deren Begleiter auf Reisen durch Europa unterwegs; dabei erwarb er Sprachkenntnisse in Italienisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. 1728 bis 1729 war er als Offizier im Auftrag der Holländischen Ostindischen Gesellschaft in Batavia - dem heutigen Jakarta - in Indonesien; die reformierten Holländer verwickelten ihn aber immer wieder in Auseiandersetzungen wegen seines katholischen Glaubens, deshalb bat er um Entlassung.
Nach dem Versuch, als Geschäftsmann zu arbeiten, ging Johann Kaspar Kratz 1730 zusammen mit dem Jesuiten Philipp Sibin, der wie Kratz aus dem Rheinland stammte, nach China in die damalige portugiesische Kolonie Macau, trat dort dem Jesuitenorden bei und wurde 1734 zum Priester geweiht. 1735 reiste er mit vier Gefährten zur Mission nach Indochina; an der Grenze von Tonkin wurden sie gefangen genommen und zurückgeschickt; nach sieben Monaten voll von Strapazen kamen sie auf dem Landweg wieder in Macao an. 1736 versuchte er wieder die Reise nach Tonkin wurde aber mit seinen Weggenossen Bartholomé Alvarez, Emmanuel d'Abreu und Vincente da Cunha im April 1736 gefangen genommen, im Mai zum Tode verurteilt und nach acht Monaten Haft enthauptet.
Die Jesuiten in Macau erfuhren erst im August 1737 die Todesnachricht und leiteten sofort das Seligsprechungsverfahren ein, das bis heute nicht abgeschhlossen ist.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.04.2018
Quellen:
• Susanne Schurr. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. IV, Herzberg 1992
• http://de.zenit.org/articles/pater-johann-kaspar-kratz-sj-1698-1737
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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