Johanna von Flandern
Gedenktag katholisch: 3. Dezember
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johanna war Tochter des Grafen Balduin von Flandern und Hennegau, der später als Balduin I. Kaiser von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - wurde. Nachdem Johannas Eltern 1204 aufgebrochen waren als Teilnehmer am 4. Kreuzzug und dabei beide ums Leben kamen, wurde Johanna die Regentin. 1211 heiratete sie in Coimbra den Prinzen Ferdinand von Portugal, auf dem Rückweg nach Flandern wurde das Ehepaar am 1. Januar 1212 vom französischen König gefangen genommen wegen Auseinandersetzungen um Erbgut, das Johannas Vater regiert hatte, auf das aber Frankreich Anspruch erhob. Nach der Freilassung festigte Johanna das Bündnis mit England und Deutschland, den Feinden Frankreichs. Bei einer Schlacht mit Frankreich wurde Ferdinand 1214 gefangen genommen und kam erst 1227 frei. Johanna regierte nun allein, die Wirtschaft blühte stark auf, weil sie die Selbstverwaltung der Städte und wirtschaftliche Initiativen förderte. 1226 gründete sie in Lille das Große Hospital für die Armenversorgung, 1227 stiftete Johanna das Zisterzienserinnenkloster in Marquette-lez-Lille bei Lille.
1231 bekam Johanna eine Tochter, die bereits 1235 starb, 1233 war auch Ferdinand gestorben. 1237 heiratete Johanna den Grafen Thomas II. von Savoyen. In ihren letzten Lebensmonaten zog sich Johanna in ihr Kloster nach Marquette-lez-Lille zurück. Sie starb kinderlos, die Herrschaft ging an ihre Schwester Margarete über.
Johanna wurde in ihrem Kloster in Marquette-lez-Lille neben ihrem Mann begraben. Wegen ihrer Stiftungen für Arme und für den Zisterzienserorden wird sie im Orden als Selige verehrt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.08.2019
Quellen:
• Martyrologium Sancrucense. Heiligenverzeichnis für das Zisterzienserkloster Heiligenkreuz. 4. Aufl., Heiligenkreuz 2011
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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