Johanna von Valois
Ordensname: Gabriele Maria
auch: von Frankreich
französischer Name: Jeanne, französischer Ordensname: Gabrielle Marie
Gedenktag katholisch: 4. Februar
Fest in der Ordensfamilie der Paulaner
nicht gebotener Gedenktag bei den Marianern von der Unbefleckten Empfängnis
Name bedeutet: Gott ist gnädig (hebr.)
Johanna von Valois war das vierte Kind von König Ludwig XI.
dem Klugen
von Frankreich und der Charlotte von Savoyen. Ihr
Vater missachtete sie ob ihrer entstellenden Behinderung: sie hinkte und hatte eine Verkrümmung der Wirbelsäule. Im Alter
von fünf Jahren wurde die als minderwertig Betrachtete vom Königshof entfernt und wuchs dann bei Verwandten im
Berry auf. Sie entwickelte tiefe Spiritualität und meditierte über
die Wundmale Christi. Im Alter von zwölf Jahren wurde sie zur Heirat mit ihrem
14-jährigen Vetter Ludwig von Orléans gezwungen.
Sinn dieser Eheschließung war, zu verhindern, dass Nachkommen aus dem Haus Orléans dem Haus Valois die Herrschaft streitig
machen würden, denn die verwachsene Johanna galt als gebärunfähig.
Nachdem Ludwig 1498 als Ludwig XII. aber doch König von Frankreich wurde, wurde Johanna von der Krönungsmesse in
Reims ausgeschlossen. Umgehend beantragte ihr Mann
bei Papst Alexander VI. die Annullierung der Ehe, nachdem er - entgegen der
Aussage von Johanna - an Eides statt schwor, die Ehe sei während der 22 Jahre ihrer Dauer nie vollzogen worden. Im Dezember
1498 erfolgte die Nichtigkeitserklärung durch den Papst, Ludwig schob Johanna nach Bourges ab. Dort gründete sie 1500,
unterstützt von Franz von Paola, den Orden der französischen
Annunziatinnen
- im Unterschied zu den italienischen auch rote Annunziatinnen
genannt -, den Orden der
Verkündigung (des Herrn) an die selige Jungfrau Maria
.
Johanna hatte für ihren Orden selbst die Regel verfasst, schon 1501 wurde der Orden vom Papst bestätigt. 1503 legte Johanna die Gelübde ab, nahm den Ordensnamen Gabriela Maria an und lebte unter schwersten Kasteiungen. Wenig später starb sie im Ruf der Heiligkeit.
Johannas Gebeine wurden in ihrem Kloster Bourges beigesetzt, aber in der Reformation 1562 verbrannt.
2010 gab es noch sieben Klöster der roten Annuntiantinnen
in Frankreich, davon eines in Belgien.
Kanonisation:
Papst Benedikt XIV. sprach Johanna am 18. Juni 1742 selig, Papst Pius XII. sprach sie
am 28. Mai 1950 heilig.
Patronin
von Bourges
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/die-heilige-johanna-von-valois-widerwillen-aus-der-ehe-entlassen;art4874,215671
- abgerufen am 07.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.