Ökumenisches Heiligenlexikon

Johannes Franz Régis

französischer Name: Jean François

1 Gedenktag katholisch: 31. Dezember
gebotener Gedenktag bei den Arnstiner Patres: 16. Juni
gebotener Gedenktag im Jesuitenorden: 2. Juli
Messe an einigen Orten: 16. Juni

Name bedeutet: J: Gott ist gnädig (hebr.)
F: der Franke (latein.)

Ordensmann, Priester, Volksmissionar
* 31. Januar 1597 in Fontcouverte im Département Aude in Frankreich
31. Dezember 1640 in Lalouvesc in Frankreich


Lucien Bégeule: Johannes Franz Régis' mit Mutter und Geschwistern, Glasfenster, 1890, in der Kirche Saint-Régis in Lalouvesc
Lucien Bégeule: Johannes Franz Régis' mit Mutter und Geschwistern, Glasfenster, 1890, in der Kirche Saint-Régis in Lalouvesc

Johannes Franz Régis stammte aus adligem Geschlecht, trat 1616 in den Jesuitenorden ein und war Novize in Toulouse. Er studierte in Cahors, Tournon-sur-Rhône und Toulouse und war dann Lehrer an verschiedenen Kollegien des Ordens. 1631 wurde er zum Priester geweiht, ab 1632 wirkte er in und um Montpellier - die Jesuiten hatten 1629 in der Stadt ein Kolleg an der heutigen Kirche Notre Dame des Tables eröffnet.

Glasfenster in der Kirche Saint-Georges in Le Puy-en-Velay
Glasfenster in der Kirche Saint-Georges in Le Puy-en-Velay

Ab 1636 war Johannes Franz Régis in Puy - heute Le Puy-en-Velay - tätig am damals neuen Jesuitenkolleg an der Kirche Saint-Georges - heute auch Kirche des Kollegs genannt und Sanktuarium für Johannes Franz Régis. Als Vater der Armen besuchte er hier die Menschen im Krankenhaus, im Gefängnis sowie in den elenden Hütten und kümmerte er sich besonders um Prostituierte, deren Zuhältern er kraftvoll entgegentrat, sowie um bessere Arbeitsbedingungen für die vielen Spitzenklöpplerinnen.

Lucien Bégeule: Johannes Franz Régis stoppt die Pestepidemie in Montfaucon, Glasfenster, 1890, in der Kirche Saint-Régis in Lalouvesc
Lucien Bégeule: Johannes Franz Régis stoppt die Pestepidemie in Montfaucon, Glasfenster, 1890, in der Kirche Saint-Régis in Lalouvesc

Auch in den durch die Hugenottenkriege verelendeten Cevennen war Régis als Volksmissionar und Religionslehrer tätig. Dabei beeindruckte sein fröhliches, lachendes, offenes und vertrautes Auftreten ebenso wie seine Größe von - damals höchst erstaunlichen - 1,92 Metern. In Montfaucon bei Cahors stoppte er eine Pestepidemie.

Bild in der Pfarrkirche in Joyeuse im Département Ardèche
Bild in der Pfarrkirche in Joyeuse im Département Ardèche

1636 gründete Régis in Puy im ehemaligen Kloster Saint-Pierre-Latour die Dames de la Miséricorde, später Œuvre Charité des Bouillons genannt, deren Aufgabe die Unterstützng seiner caritativen Arbeit waren. Trotz eines heftigen Schneesturms machte er sich im Dezember 1640 auf den Weg ins Bergdorf Lalouvesc, wo er dann Stunden in der - damaligen - eiskalten Kirche verbrachte und dabei an einer Lungenentzündung erkrankte, an der er dann starb im Haus der Familie Méalonnier, in dem der Priester von La Louvesc lebte. Als die Ordensbrüder auss Puy kamen, um seinen Leichnam abzuholen, weigerten sich die Dorfbewohner, diesen zurückzugeben, deshalb blieb er in Lalouvesc.

Die Johannes Franz Régis entgegengebrachte Wertschätzung drückte sich in dem ihm beigelegten Titel Apostel von Velay und Viverais - den Gegenden um Le Puy - oder auch Apostel der Cevennen aus.

heutige Kirche in Lalouvesc
heutige Kirche in Lalouvesc

An Régis' Grab in der Krypta der damaligen Kirche in Lalouvesc - heute die Krypta der 1865 bis 1877 gebauten Basilika Saint-Régis - ereigneten sich zahlreiche wundersame Heilungen, es wurde zum Wallfahrtsort. Das Haus, in dem Régis starb, wandelten die Jesuiten 1848 um in die heutige Kapelle mit dem Museum über sein Leben und Wirken. Auch in Régis' Geburtshaus in Fontcouverte wurde eine Kapelle eingerichtet.

Kanonisation: Am 18. Mai 1716 wurde Johannes Franz Régis durch Papst Clemens’ XI. selig- und am 16. Juni 1737 durch Papst Clemens XII. heiliggesprochen.
Patron der Spitzenklöpplerinnen; gegen Pest

Gemälde: Johannes Franz Régis mit Stanislaus Kostka (links) vor Maria, um 1810, in der Kirche Sant'Ignazio di Loyola in Rom
Gemälde: Johannes Franz Régis mit Stanislaus Kostka (links) vor Maria, um 1810, in der Kirche Sant'Ignazio di Loyola in Rom

Catholic Encyclopedia

Die Kapelle im Geburtshaus und die Kirche in Fontcouverte sind täglich von 9 bis 18 Uhr geööfnet. (2014)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Johannes Franz Régis

Wikipedia: Artikel über Johannes Franz Régis

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Hermogenes Gefährten
Zacharias von Korinth
Kointha
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 22.06.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• https://paroissesnotredamedupuy.fr/leglise-du-college - abgerufen am 15.06.2024
• Infotafeln an und in der Kirche Saint-Georges in Le Puy-en-Velay
• https://www.saintregislalouvesc.org/le-sanctuaire/chapelle-saint-regis - abgerufen am 22.06.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.