Ökumenisches Heiligenlexikon

Josef Toniolo

italienischer Name: Giuseppe

1 Gedenktag katholisch: 7. Oktober

Name bedeutet: Gott hat hinzugefügt (hebr.)

Laie
* 7. März 1845 in Treviso in Italien
7. Oktober 1918 in Pisa in Italien


Josef Toniolo
Josef Toniolo

Josef Toniolo wurde in einem nicht mehr existierenden Haus in der Pfarrei Sant'Andrea in Riva in Treviso geboren und wohnte in seiner Jugend an verschiedenen Orten, weil sein Vater, der Ingenieur war, beruflich oft umzog. In Venedig besuchte er das Liceum Santa Caterina - heute Liceum Marco Foscarini - und studierte dann bis 1867 Jura in Padua.

Toniolo wurde Lehrer an der Handelsschule im Palazzo Foscari in Venedig. 1878 heiratete er, mit seiner Frau hatte er sieben Kinder. Im selben Jahr wurde er Professor für politische Ökonomie an der Fakultät für Ökonomie der Universität in Modena und 1879 in derselben Disziplin an der Universität in Pisa. Dort gründete er 1893 die Internationale Zeitschrift für Sozialwissenschaften und Hilfsdisziplinen, die bis heute veröffentlicht wird. Er war ein Verfechter der Handelsfreiheit, aber nicht des freien Kapitalverkehrs, weil er der Finanzierung der Realwirtschaft die entscheidende Bedeutung zusprach. 1889 gründete er in Padua die Laienbewegung Katholische Union der Sozialstudien und war deren Präsident. 1894 wurde ein Kongress in Mailand abgehalten, dafür formulierte Toniolo das christliche Sozialprogramm, das als Programm der Katholiken angesichts des Sozialismus bezeichnet wurde.

Toniolo bekräftigte die Notwendigkeit, sich um die Arbeiterklasse zu kümmern. Dazu forderte er die Rückgabe der vom Staat beschlagnahmten kirchlichen Einrichtungen, die jahrhundertelang eine wesentliche Rolle bei der Linderung des Elends der Benachteiligten gespielt hatten, und formulierte den Slogan: Proletarier der ganzen Welt vereinen sich in Christus unter dem Banner der Kirche! Nachdem die maßgebliche Vereinigung Opera dei Congressi e dei Congressi Catholic, das Werk katholischer Kongresse und Komitees, zu deren Präsidenten Toniolo gehörte, erklärt hatte, dass sie eine Vereinbarung mit den Sozialisten der Unterstützung der Liberalen vorziehen würden, beschloss Papst Pius X. 1904, die Organisation aufzulösen.

Dom Santa Maria Assunta in Pieve di Soligo
Dom Santa Maria Assunta in Pieve di Soligo

Toniolo, dessen Denken von einer tiefen Harmonie mit dem kirchlichen Lehramt geprägt war, wurde 1908 Präsident der 1907 gegründeten Nachfolgeorganisation Unione Popolare, der Volksunion. Als Berater von Bartholomäus Longo beeinflusste er dessen Sozialrbeit. Noch kurz vor seinem Tod regte Toniolo die Gründung eines katholischen Institut für höhere Studien an, die 1920 erfolgte und 1921 zur katholischen Universität des Heiligen Herzens in Mailand wurde.

Josef Toniolo wurde im Dom Santa Maria Assunta in Pieve di Soligo bei Treviso bestattet.

Josef Toniolos Sarkophag im Dom Santa Maria Assunta in Pieve di Soligo
Josef Toniolos Sarkophag im Dom Santa Maria Assunta in Pieve di Soligo

Kanonisation: Josef Toniolo wurde am 29. April 2012 von Kardinal Salvatore De Giorgi im Auftrag von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen .





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Josef Toniolo

Wikipedia: Artikel über Josef Toniolo

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Medula Gefährtinnen
Modwenna von Irland
Nikolaos von Metsovo
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert 17.04.2023-->

Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Giuseppe_Toniolo - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.katolsk.no/biografier/historisk/jtoniolo - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.